Umfrage zu Airbnb: Großteil der Münchner will Zuhause nicht teilen

Egal ob WG-Kammer oder 5-Zimmer-Wohnung, eine Nacht oder ein Jahr: Wer eine Bleibe sucht, kommt irgendwann mit Vermietungsplattformen wie Airbnb in Kontakt. Die Meinungen darüber gehen auseinander.
von  dpa
Die eigenen vier Wände sind den Münchnern heilig.
Die eigenen vier Wände sind den Münchnern heilig. © Rainer Viertlboeck

München - Nur knapp jeder fünfte Münchner kann sich laut einer Umfrage eine zeitweise Vermietung seiner eigenen Wohnung vorstellen. 81 Prozent der Befragten in der bayerischen Landeshauptstadt lehnen dies laut einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag des Internetportals Airbnb ab. 7 Prozent haben sogar etwas dagegen, wenn andere ihre Bleibe vorübergehend vermieten. Nur 2 Prozent der Befragten gaben an, bereits ihre Wohnung zeitweise vermietet zu haben, 4 Prozent können es sich gut und 12 Prozent "vielleicht vorstellen".

Die Vermietung von Wohnraum über Internetplattformen wie Airbnb ist sehr umstritten. Kritiker sehen darin eine Zweckentfremdung und künstliche Verknappung von Wohnraum, der in Ballungszentren wie München die Mieten nach oben treibt. Nach Angaben der Stadt München wurde 2016 bei 244 Wohnungen eine verbotene Vermietung geahndet. Es wurden 39 Bußgeldbescheide in Höhe von 396.350 Euro verhängt.

Staatsregierung plant schärfere Gesetze

Die Staatsregierung will deshalb die Gesetze verschärfen und neben Bußgeldern von bis zu einer halben Million Euro auch eine zeitliche Obergrenze für private Untervermietungen von maximal acht Wochen pro Jahr einführen. Im Fokus steht vor allem die vorübergehende Vermietung von Wohnungen an Touristen. Am Donnerstag will der Sozialausschuss des Landtags darüber beraten.

Der Umfrage zufolge sehen 73 Prozent der Münchner in den Vermietungen eine gute Möglichkeit, die eigene Haushaltskasse aufzubessern. Nur jeder vierte Befragte sieht das skeptisch. Ähnlich deutlich ist das Meinungsbild bei der Frage nach gesetzlichen Regulationen, wie sie etwa für Hotels gelten: Mehr als Zweidrittel (69 Prozent) finden, dass eine andere Regelung für private Vermietungen nötig sei, nur 23 Prozent sind der Meinung, dass bei beiden Vermietungsformen die identischen Regulationen greifen sollten.

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