Umbenennung in Wolodymyr-Selenskyj-Platz? Das sagt die Stadt zum Vorschlag für den Europaplatz

Ein Mitglied des Migrationsbeirats fordert in einem Antrag die Umbenennung des Europaplatzes in Wolodymyr-Selenskyj-Platz. Warum es lediglich bei der Forderung bleiben wird.
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Solidaritätsbekundungen am Europaplatz.
Solidaritätsbekundungen am Europaplatz. © Daniel Loeper

München - Nur wenige Meter vom Münchner Europaplatz entfernt, in der Maria-Theresia-Straße 17, befindet sich das russische Generalkonsulat. Hier gab es direkt nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine vor etwa einem Monat Demos und Kundgebungen, die sich gegen die russische Invasion ins Nachbarland richteten.

Das russische Generalkonsulat in München.
Das russische Generalkonsulat in München. © Daniel Loeper

Eine etwas andere Solidaritätsaktion hat sich nun Mohammad Kahlawi überlegt, der im Migrationsbeirat der Stadt sitzt. In einem Antrag fordert er die Umbenennung des Europaplatzes sowie des Straßenabschnitts zwischen der Maria-Theresia-Straße 15 und 19. Stattdessen solle der Platz nach dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj benannt werden.

Alternativ-Vorschlag: "Platz der Opfer von Putins Bombenterror"

"Wolodymyr Selenskyj steht als freigewählter Präsident an der Spitze des ukrainischen Volkes, das in diesen Tagen seine Freiheit und damit auch die Freiheit Europas verteidigt. Mit der Widmung des Platzes setzt die Landeshauptstadt München ein starkes Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk und äußert ein klares Bekenntnis für Freiheit, Frieden und Völkerverständigung", erklärt Kahlawi in seiner Begründung den Vorstoß.

Weil Straßen und Plätze in München in der Regel nur nach verstorbenen Personen benannt werden, bringt Kahlawi auch Alternativvorschläge ins Spiel: Unter anderem könnte der Platz seiner Meinung nach auch in "Platz der Opfer von Putins Bombenterror" umbenannt werden.

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Europaplatz behält Namen: Kommunalreferat nennt Gründe

Und was sagt die Stadt zum Vorschlag? Das Kommunalreferat, zuständig für die Umbenennung von Straßen, betont auf AZ-Nachfrage, dass eine solche Umbenennung in der Regel ein langer Prozess sei, der in München nur in begründeten Ausnahmefällen angestoßen werde.

"Gründe für eine Umbenennung wären zum Beispiel, wenn die Ehrung des Namensgebers aus heutiger Sicht nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, oder wenn die Orientierung und Auffindbarkeit von Anwesen mit der bestehenden Benennung nicht mehr gewährleistet ist", teilte eine Sprecherin am Freitag mit. Beide Fälle wurden beim Europaplatz jedoch nicht vorliegen, weswegen er seinen Namen behalten wird.

Ohnehin würde eine Umbenennung des Europaplatzes nicht in Frage kommen, da dieser zur Ehrung der europäischen Idee benannt wurde. "Um Münchens besondere Verbundenheit zur Partnerstadt Kiew zum Ausdruck zu bringen, wurde bereits 2020 eine neue Straße in München als Kiewstraße benannt."

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14 Kommentare
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  • Sarkast am 27.03.2022 11:50 Uhr / Bewertung:

    >>>"Platz der Opfer von Putins Bombenterror"

    Lieber Herr Mohammad Kahlawi.
    Solidarität ist ja schön und gut.
    Aber man kann es auch übertreiben...

  • Witwe Bolte am 26.03.2022 10:53 Uhr / Bewertung:

    Neue Strassen und Plätze in Minga werden seit Jahren fast nur noch nach Frauen benannt (Männernamen-Strassen gibts laut Rot-Grün genug). Auch wenn die Frauen kaum einer kennt (z.B. Adams-Lehmann).
    Ausnahme wird sicher für Christian Ude gemacht.

  • Der wahre tscharlie am 26.03.2022 19:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Naja, einen Witwe Bolte Weg gibts in Bremen und Delmenhorst schon. Auch eine Firma gleichen Namens. Vielleicht fehlt noch ein Witwe Bolte Ring bei uns......z.B. um dein rechteckiges Haus herum.....

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