Umbau statt Neubau

Das Moschee-Großprojekt am Gotzinger Platz ist gescheitert. Jetzt könnte Plan B wiederbelebt werden – eine Umgestaltung der bisherigen Gebetsräume in der Schanzenbachstraße
von  Abendzeitung
So sollte sie aussehen, die Moschee am Gotzinger Platz.
So sollte sie aussehen, die Moschee am Gotzinger Platz. © abendzeitung

Das Moschee-Großprojekt am Gotzinger Platz ist gescheitert. Jetzt könnte Plan B wiederbelebt werden – eine Umgestaltung der bisherigen Gebetsräume in der Schanzenbachstraße

MÜNCHEN Die Träume von einem neuen islamischen Gotteshaus in Sendling sind geplatzt. Aus finanziellen Gründen. Jetzt bleibt dem Moscheeverein Ditim nur eine Möglichkeit: Der Ausbau der bisherigen Räume in der Schanzenbachstraße (AZ berichtete).

Etwa 1,2 Millionen Euro würde es kosten, die Hinterhof-Moschee aufzupeppen – ein Bruchteil dessen, was für den Neubau angefallen wäre. Eine Baugenehmigung gibt es schon. Die Planungen, die nun wiederbelebt werden könnten, sehen ein zusätzliches Stockwerk vor und zwei Kuppeln. Im Keller wäre weiterhin Platz für ein Freizeitheim, der Hof bekäme ein Vordach.

„In nächster Zeit wird sich sicher etwas tun, was den Umbau angeht“, sagt der bisherige Ditim-Chef Recep Dereli. „Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, damit den Leuten die Enttäuschung genommen wird.“ Einige Mitstreiter fühlten sich „verkauft und verraten“, erklärt Dereli. „Sie sind sauer auf die Herren von Ditib und auf unseren Attaché.“ Ditib ist der Dachverband, zu dem der Münchner Verein gehört. Drei Vertreter aus Köln sowie der Münchner Religionsattaché hatten am Sonntag bei einer Versammlung verkündet, dass der Neubau gestorben ist. So stellt es Dereli dar.

In Köln sieht man das Ganze anders. „Wir haben unserer Bedenken in den vergangenen Jahren immer wieder verdeutlicht und ein nachvollziehbares Finanzkonzept von Ditim gefordert“, heißt es beim Dachverband. Es sei nichts gekommen. „Der Münchner Verein hat unsere Kritik an dem Projekt seinen Gemeindemitgliedern nicht offen kommuniziert.“ So oder so: Die Moschee ist vom Tisch.

„Am meisten tut es mir für Ude leid“, sagt Dereli, der seinen Rücktritt als Ditim-Chef angeboten hat. Der OB hatte sich stark für das Projekt engagiert. „Das ist ein gefundenes Fressen für seine Gegner.“ Prompt sprach die CSU gestern noch einmal von einer „herben Niederlage“. lj

Und das sagen die Münchner:

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