Umbau der Maximilianstraße: Auto-Rampen und Bäume für Münchens Nobelmeile

Für einen autofreien Max-Joseph-Platz will die Stadt die nötigen Auto-Rampen für die Tiefgarage in die Nobelmeile verlegen. Das kostet viel Geld.
Eva von Steinburg
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Gleich neben Montblanc in der Maximilianstraße 14 geht es durch zum Rückgebäude, wo das Wdrei für ein Jahr als Pop-up-Hotel bleiben darf.
Gleich neben Montblanc in der Maximilianstraße 14 geht es durch zum Rückgebäude, wo das Wdrei für ein Jahr als Pop-up-Hotel bleiben darf. © Daniel von Loeper

München - Das Flair vor der Münchner Oper ist ein Beton-Stein-Parkplatz-Flair. Das Flair in der teuren Maximilianstraße bestimmen Luxus-Vitrinen, parkende Autos und historisierende Architektur. Die Stadt hat jetzt ihre Optimierungspläne vorgestellt - für mehr Freiraum vor der Oper und für eine insgesamt freundlichere Innenstadt.

Gibt es bald einen autofreien Max-Joseph-Platz?

Die beiden großen Rampen der Tiefgarage vor der Oper, diese massiven Beton-Schnecken, die für Münchner gefühlt schon immer da waren, könnten verlegt werden: und zwar in die Maximilianstraße. Das Ergebnis: Der Max-Joseph-Platz wird komplett autofrei - und nutzbar für Begrünung, noch mehr "Oper für alle" und die Bürger.

Eine Bau-Variante: Tiefgaragen-Rampen für Autos auf beiden Seiten der Maximilianstraße.
Eine Bau-Variante: Tiefgaragen-Rampen für Autos auf beiden Seiten der Maximilianstraße. © LH München

Die Idee ist erstmal spektakulär. Für eine neue Ein- und Ausfahrt in die Opern-Tiefgarage von der Maximilianstraße aus, gibt es zwei Varianten: Auf der Höhe der früheren Residenzpost würden in Zukunft entweder eine oder zwei Auto-Rampen gebaut. "Eine schöne Lösung. Die Geländer können auch dezent gestaltet werden, entweder gläsern oder mit einem Gitter. So wie in Paris", sagt SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl.

SPD und CSU verstehen sich in dem Vorhaben

Sein Stadtratskollege von der CSU, Alexander Reissl, ist der gleichen Meinung: "Die Rampen auf dem Max-Joseph-Platz heute beinträchtigen das Stadtbild. Ich bin der festen Überzeugung, dass München mit Auto-Rampen in der Maximilianstraße besser aussieht als jetzt. Das wertvolle Ensemble der Straße wird dadurch nicht zerstört", findet Reissl.

Die zweite spannende Idee: Die Verwaltung plant eine Allee in der Maximilianstraße. Nach historischem Vorbild soll hier ein grüner Boulevard entstehen. Zudem wirken die Rampen, von Bäumen verdeckt, nicht wie "Fremdkörper" (so Denkmalschützer). Jedoch werden Parkplätze wegfallen.

Die Kehrseite: Hohe Kosten und weniger Parkplätze

Das Manko an den Umgestaltungs-Plänen: Ein unterirdisches Bauvorhaben kostet viel. Die Operngarage muss dafür sehr aufwendig unter der Erde umgebaut werden. Von den 570 Stellplätzen fallen 70 bis 100 weg. Die Kostenschätzung? "Ich gehe davon aus, dass das Bauprojekt nicht unter 15 Millionen Euro zu realisieren ist. Noch ist der private Parkplatzbetreiber Mühoga nicht bereit, sich an einer Finanzierung zu beteiligen", ärgert sich Nikolaus Gradl.

Mühoga hat die Tiefgarage gebaut und auf 80 Jahre in Erbpacht von der Stadt übernommen - die Firma verdient, laut Gradl, mit ihrer Garage im Zentrum der Stadt gutes Geld.

Bis die neuen Ideen Wirklichkeit werden, wird viel Wasser die Isar hinabfließen. Erst ab 2038, wenn der Marienhof fertig ist, und die zweite S-Bahn-Stammstrecke eingeweiht, könnten die Stadtverschönerungs-Träume von Grünen-Stadtrat Florian Roth und von Nikolaus Gradl überhaupt angegangen werden.

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Auch Roth setzt sich federführend "für mehr Bäume und Platz für die Bürger in der guten Stube der Stadt" ein. Bis 2038 muss die Maximilianstraße zugänglich sein. "Sie wird für den Baustellenverkehr zum Marienhof gebraucht", betont Wolfgang Fischer von City Partner.

Die Münchner Innenstadt hat kaum typische Stadt-Plätze. Der Platz vor der Oper soll bereits dieses Jahr ein hübscheres Gesicht bekommen: mit Pflanzkübeln, Gräsern, Blumen. Quasi als Zwischenlösung. Denn die Rampen zur Tiefgarage vor der Oper werden demnächst saniert. Drei Jahre lang sollen Baucontainer mit Toiletten vor dem Nationaltheater stehen.

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52 Kommentare
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  • SKi am 22.03.2023 21:37 Uhr / Bewertung:

    Der Betreiber der Tiefgarage soll Geld in die Hand nehmen damit er am Ende weniger Parkplätze zu vermieten hat. Sowas macht auch nur in Politikerköpfen Sinn, die es dann auch vertretbar halten dass man Geld vom Steuerzahler verschleudert damit der Steuerzahler am Ende weniger Nutzen davon hat. Stadträte wie der Gradl sollten vorab einige Jahre in der Wirtschaft arbeiten müssen um zu lernen was ökonomisch Handeln bedeutet. Kein Unternehmen der Welt wird Geld investieren damit am Ende weniger dabei rauskommt.

  • Der wahre tscharlie am 22.03.2023 15:20 Uhr / Bewertung:

    Die im Foto gezeigte Bau-Variante halte ich für die intelligenteste, sieht gut aus mit dem Geländer und die Autos kommen sich nicht in die Quere.
    Aber bis es endlich soweit ist, vergehen sowieso noch Jahre.

  • brauxtnix am 22.03.2023 13:23 Uhr / Bewertung:

    Die Münchner Innenstadt muss für Autofahrer total gesperrt werden.
    Dann ist genügend Platz für Bäume, Bänke und Blumenkübel.
    Wer in die Stadt will, soll den ÖPV benutzen.
    Jeder, der hier dagegen ist, ist ein Ökoterrorist und denkt nur an sich !! Ich 🚴‍♂️😂🚴‍♂️😂

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