Uhr geklaut: Chef verprügelt Mitarbeiter

Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung lautet der Vorwurf: Immobilienmakler Jeremie T. (33) soll einen Mitarbeiter sechs Stunden lang in seiner Wohnung festgehalten, ihn bedroht und geschlagen haben.
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Selbstjustiz: Jeremie T. schlug auf Dieb ein.
John Schneider Selbstjustiz: Jeremie T. schlug auf Dieb ein.

Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung lautet der Vorwurf: Immobilienmakler Jeremie T. (33) soll einen Mitarbeiter sechs Stunden lang in seiner Wohnung festgehalten, ihn bedroht und geschlagen haben.

MÜNCHEN Der 33-Jährige, der gestern seine Taten weitgehend gestand, vermisste einen Communicator, ein iPhone und ein Cartier-Imitat. Da er Daniel L. (26) zuvor für ein Wochenende den Schlüssel für die Wohnung überlassen hatte, verdächtigte er ihn des Diebstahls. Teilweise zu Recht.

„Ja, ich habe die Uhr genommen“, gestand Daniel L. gestern vor Gericht. Am 26. Oktober 2009 hatte der Call-Center-Mitarbeiter gegenüber seinem Chef zwar zugegeben, dass er den Communicator an sich genommen hatte. Dass er auch die Uhr hatte mitgehen lassen, leugnete er aber. Das habe ihn so „in Rage gebracht“, erklärte Jeremie T., dass er sein Opfer immer wieder schlug und ohrfeigte.

Als Daniel L. weiter leugnete, griff Jeremie T. zu drastischeren Methoden. Erst malträtierte er seinen Mitarbeiter mit einem Schlagstock, dann drohte er ihm mit einer Schreckschusspistole, einem Fleischklopfer und schließlich mit der Aussicht, ihn an einer Anhängerkupplung über einer Kiesgrube aufzuhängen.

Ohne Erfolg: Daniel L. blieb bei seiner Version. Da nahm Jeremie T. eine rohe Kartoffel, stopfte sie in eine Socke und schlug seinem Opfer auf den Kopf. „Drei, vier, vielleicht fünf Mal“, sagt Jeremie T. „Wesentlich öfter“, sagt Daniel L.

Doch der hat so seine Probleme mit der Wahrheit und dem Eigentum anderer, wie der Vorsitzende Richter Anton Winkler feststellte. So änderte Daniel L. seine Version des Tathergangs mehrmals.

Der Prozess wird fortgesetzt. jot

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