Überfall, weil er kein Geld für Benzin hatte
München - Seiner Freundin gestand Tobias S., dass er "Blödsinn" gemacht habe. Und erzählte ihr, dass er eine Tankstelle überfallen hat – weil ihm das Geld zum Tanken gefehlt habe.
Auch dem Gericht gesteht der 28-jährige Student am Montag, dass die Vorwürfe der Anklage stimmen. So hat die Staatsanwaltschaft den schweren Raub rekonstruiert: Am 20. April um 1.30 Uhr hatte der Student maskiert und mit einem Messer bewaffnet die Tankstelle am Irschenberg betreten.
Der Angestellte Mohammad M. (52), ein afghanischer Kriegsflüchtling, bemerkte ihn erst, als Tobias S. direkt hinter ihm stand. Der Räuber hielt das Messer mit der rechten Hand hoch. Sein Opfer versuchte noch, den Angreifer mit einem Backblech abzuwehren. Ohne Erfolg. Tobias S. verlangte nun, dass der Angestellte ihm die Kasse öffnen soll. Er schob den 52-Jährigen dabei in Richtung Kasse. Mohammad M. öffnete die Kasse, der Räuber langte rein und erbeutete 1.723,89 Euro.
Die Fahndung blieb zunächst erfolglos. Auch weil Tobias S. sich umgezogen hatte und so nicht mehr der Täterbeschreibung entsprach.
Die Chefin der Tankstelle erklärt, dass S. den Schaden wieder gut gemacht habe. Und sie lobt Mohammad M., der am nächsten Tag schon wieder weiter arbeitete. Das verdiene Respekt, findet sie. Dem Täter rät sie, bei Geldmangel besser zu tanken und wegzufahren. Das sei immer noch besser, als eine Tankstelle zu überfallen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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