Überfall auf die Alte Utting: Ex-Mitarbeiter vor Gericht

Ein 30-jähriger Ex-Mitarbeiter überfällt das Gastronomie-Schiff, nun steht er vor Gericht.
John Schneider
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Der Angeklagte mit seinem Anwalt.
Sigi Müller 2 Der Angeklagte mit seinem Anwalt.
Die Alte Utting: Hier ereignete sich der Vorfall.
min 2 Die Alte Utting: Hier ereignete sich der Vorfall.

München - Mit Schal und Mütze getarnt war Peter F. (30, Name geändert) am 17. Dezember des vergangenen Jahres an Bord der Alten Utting in der Lagerhausstraße gegangen. Sein Ziel: der Tresor im Büro des Gastronomie-Schiffes. Dort war sein ehemaliger Chef (28) gerade dabei, Wechselgeld für die Bars an Bord zu holen. Vor Gericht erzählt der 28-Jährige, dass der Räuber beim Eintreten ein Messer und eine Plastiktüte in den Händen hielt. Laut Anklage hatte der Räuber auch noch einen Elektroschocker dabei.

Peter F. habe "Money, Safe" gerufen. Der 28-Jährige wich daraufhin ein paar Schritte zurück. Und dann habe sich Peter F. selbst an dem offenen Tresor bedient. 7.800 Euro Bargeld waren laut Anklage seine Beute.

Alte Utting überfallen: Chef erkennt Ex-Mitarbeiter

Sein Chef berichtet im Zeugenstand, dass er Peter F. aber sofort erkannt habe. "An den Augen", erklärt er. Deshalb habe er auch noch während des Überfalls gefragt: "Was machst du, Peter?" Der habe aber nur kurz geschaut und weiter gemacht. Der Räuber habe "Stay" gerufen, erinnert sich sein Ex-Chef.

Peter F. selbst sagt am ersten Prozesstag weder zu den Vorwürfen der Anklage noch zu seinen persönlichen Verhältnissen aus. Der Überfall scheint aber auch eine persönliche Vorgeschichte zu haben. Peter F. und sein Arbeitgeber trennten sich kurz vor der Tat im Unfrieden. Sein Vorgesetzter berichtet, dass man anfangs sehr zufrieden mit dem 30-Jährigen gewesen sei. Man habe ihm auch einen verantwortungsvolleren Job angeboten, aber Peter F. habe abgelehnt. Er wollte weiter als "Runner" bei den acht Bars der Alten Utting für den Getränke-Nachschub sorgen.

Die Alte Utting: Hier ereignete sich der Vorfall.
Die Alte Utting: Hier ereignete sich der Vorfall. © min

Ex-Mitarbeiter fühlte sich gemobbt

Nach einem Urlaub habe sich Peter F. aber stark verändert, erinnert sich sein Ex-Chef. Es kam jetzt öfter vor, dass er auf Kollegen, mit denen er zu tun gehabt hatte, böse wurde. So kann er sich erinnern, dass eine Mitarbeiterin mit der Peter F. gesprochen hatte, nur kurz darauf von diesem als "falsche Schlange" bezeichnet wurde. Er fühlte sich gemobbt, glaubte, dass seine Kollegen hinter seinem Rücken schlecht über ihn redeten und sei aggressiv geworden.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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