Über 200 Meter lang: So sieht Münchens neue XXL-S-Bahn aus

S-Bahn der Superlative: Am Münchner Königsplatz präsentieren die Deutsche Bahn und Siemens ein Modell der XXL-S-Bahn der Zukunft – mit WLAN, weiß-blauem Design und leuchtenden Türen.
Sophia Willibald
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Das begehbare Modell kann noch bis zum 14. September auf dem Münchner Königsplatz besichtigt werden.
Das begehbare Modell kann noch bis zum 14. September auf dem Münchner Königsplatz besichtigt werden. © Uwe Lein/dpa
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"Meisterwerk", "Luxusklasse", "Wohnzimmerkomfort" – mit großen Worten präsentierten die Deutsche Bahn (DB) und Siemens am Montag am Münchner Königsplatz die S-Bahn der Zukunft. Im Rahmen der Internationalen Automobilausstellung (IAA) – die inzwischen den Zusatz "Mobility" trägt – zeigen sie ein 22 Meter langes, maßstabsgetreues Modell direkt an der Westseite der Glyptothek. Die XXL-S-Bahn hat nicht nur technische, sondern auch gestalterische Neuerungen.

Was sofort ins Auge fällt: Die Bahn kommt nicht mehr in klassischem Rot-Weiß daher, sondern in Weiß und Blau. Das neue Außendesign wurde bereits vor einem Jahr vorgestellt. Schon damals sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU), der auch diesmal wieder vor Ort war: "Die neuen Münchner S-Bahnen zeigen künftig, wer hinter ihnen steht: der Freistaat Bayern, der mehr als zwei Milliarden Euro in dieses Projekt investiert."(AZ berichtete). 

Ab 2028: DB und Siemens stellen die neuen S-Bahnen für München vor

Insgesamt 90 dieser XXL-S-Bahnen hat die DB bei Siemens in Auftrag gegeben. Sie werden in Bayern, zum Teil in Allach gebaut. Das Modell am Königsplatz ist lediglich ein Ausschnitt. Darin zeigt die Bahn verschiedene Sitzkonzepte, die im späteren Serienzug verbaut werden. Die fertigen Züge werden 202 Meter lang sein und damit deutlich länger als die heutigen Züge. Sie sollen aus 13 Wagen mit je rund drei Metern Breite bestehen und ein Gesamtgewicht von 365 Tonnen auf die Gleise bringen.

Das XXL-S-Bahn-Modell von außen: Oberhalb der Türen verlaufen LEDs, die in der Farbe der jeweiligen Linie leuchten.
Das XXL-S-Bahn-Modell von außen: Oberhalb der Türen verlaufen LEDs, die in der Farbe der jeweiligen Linie leuchten. © Deutsche Bahn AG / Thomas Kiewning

Der Zug wird 480 Sitzplätze haben, die maximale Kapazität liegt laut Deutscher Bahn allerdings bei 1.841 Personen. Der Ein- und Ausstieg wird über 31 Türen erfolgen – auf jeweils beiden Seiten. Die sind künftig 1,40 Meter breit, also 20 Zentimeter breiter als bisher. Auch beim Sitzkomfort hat man nachjustiert. In der S-Bahn der Zukunft darf man sich über 10 Zentimeter mehr Beinfreiheit freuen.

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Alle Züge sind mit WLAN ausgestattet. Hinzu kommt eine Klimaanlage, die zwischen -25 bis 45 Grad, die Temperatur im Innenbereich regelt. Auch an der Barrierefreiheit wurde nachgebessert: An beiden Zugenden gibt es Rollstuhlbereiche mit eigenen tiefergelegten Displays mit Fahrgastinformationen.

„Außen fällt neben der neuen blauen Farbgebung ein weiteres Element ins Auge: ein durchgehendes LED-Band über den Türen, das in der jeweiligen Linienfarbe leuchtet – so ist künftig von außen besser erkennbar, in welche S-Bahn man steigt.

Söder findet's eine "ziemlich geile Sache" und DB und Siemens zeigen sich stolz

Die Bauweise der neuen Züge ist auf Langlebigkeit und Energieeffizienz ausgelegt. Ziel ist es, Störungen zu reduzieren und die Wartungsanfälligkeit zu minimieren – mit spürbaren Effekten für den Fahrgast: mehr Pünktlichkeit, mehr Kapazität und mehr Komfort sowie echte Barrierefreiheit. So lauten die drei zentralen Versprechen von DB und Siemens.

v.l.n.r.: CEO Siemens AG Roland Busch, Ministerpräsident Markus Söder, bayerischer Verkehrsminister Christian Bernreiter, Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn AG Evelyn Palla und Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern.
v.l.n.r.: CEO Siemens AG Roland Busch, Ministerpräsident Markus Söder, bayerischer Verkehrsminister Christian Bernreiter, Vorständin Regionalverkehr der Deutschen Bahn AG Evelyn Palla und Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern. © Deutsche Bahn AG / Thomas Kiewning

Ehrengast Markus Söder nannte das Projekt in seiner Rede "eine ziemlich geile Sache". Dass er selbst neben dem ICE auch gerne Auto fährt, stehe dem laut den Veranstaltern nicht entgegen – im Gegenteil: Auch für Autofahrer seien funktionierende S-Bahnen wichtig, da sie Straßen entlasten und Staus verringern. Auch deshalb zeige sich der ÖPNV in diesem Jahr auf der IAA.

Ende 2028 sollen die ersten XXL-S-Bahnen in den Fahrgastverkehr eingeführt werden. Der Freistaat Bayern, DB und Siemens sind jedenfalls jetzt schon mächtig stolz auf ihren neuen weiß-Blauen Flitzer.

Mehr als 200 Meter lang sollen die Züge sein.
Mehr als 200 Meter lang sollen die Züge sein. © Uwe Lein/dpa

Von Dienstag (9. September) bis Sonntag (14. September) kann das Modell kostenlos am Königsplatz besichtigt werden. Werktags von 11 bis 21 Uhr, sonntags von 10 bis 17 Uhr.

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  • Hanswurst vor 28 Minuten / Bewertung:

    "Die fertigen Züge werden 202 Meter lang sein und damit deutlich länger als die heutigen Züge."

    Ein Langzug, bestehend aus drei Zugteilen ist heute auch schon 202m lang. Ok, die muss man dann nicht mehr koppeln

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  • Witwe Bolte vor einer Stunde / Bewertung:

    Die Frontansicht ist potthässlich.
    Und schon wieder so unhygienische textile Sitzbezüge. Flecken undefinierter Herkunft sind garantiert.🫣

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  • Hausgeist vor 3 Stunden / Bewertung:

    Haben die den nichts von der MVG und dem Desaster mit den C2 Zügen gelernt?!?

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