U-Bahn-Chaos auf der U5 in München – weil ein Waggon beschmiert wurde
München - Für den Fahrer der U5 begann der Donnerstagmorgen wie immer. Er setzte sich in den Zug der Linie U5, schaltete den Strom ein und fuhr los. Einmal vom Laimer Platz nach Neuperlach Süd. Und als er im Süden Münchens ankam, setzte der Mann seine Routine fort.
Der Zug sollte ja jetzt – gegen 8.45 Uhr – wieder Richtung Laimer Platz fahren. Also stieg er aus, ging am Bahnsteig in die Richtung des Führerhäuschens in entgegengesetzter Fahrtrichtung und kontrollierte dabei optisch die Waggons.
U-Bahn-Fahrer in München entdeckt politische Parole mit Bezug zu Israel und Palästina
Eine der Türen sah nicht mehr so aus, wie sie sollte. Jemand hatte auf ihr eine Schmierschrift hinterlassen, ob mit Lack, Stift oder Sprühdose ist derzeit unklar. Doch eine Sache fiel dem U-Bahn-Führer auf: Die Botschaft, die hier stand, war politischer Natur. Sie habe mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zu tun, bestätigte die Polizei.
Aus welchem Milieu die politischen Parolen stammen, konnte oder wollte weder Polizei noch die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) am Donnerstag sagen. Auch der genaue Wortlaut wird derzeit noch nicht genannt. Der U-Bahn-Führer informierte kurz vor 9 Uhr dann seine Leitstelle. Die Polizei wurde hinzugerufen und nahm die Sachlage auf. In der Regel ermittelt der Staatsschutz bei politisch motivierten Hinterlassenschaften.
"Beschmierte Waggons werden bei der MVG sofort gesäubert"
Etwa zwei Stunden fiel der Zug der Linie U5 aus. Denn: "In solchen Fällen fahren wir die Waggons direkt in eine Werkstatt und säubern sie", sagte ein Sprecher der MVG. Die Folge: Verspätungen auf der U5.
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