U-Bahn, Bus und Tram in München: Was bei der MVG 2025 neu ist

Die Stadt reiht sich endlich in die Riege anderer Metropolen ein, denn Münchner können ab Freitag die ganze Nacht mit der U-Bahn fahren. Die AZ erklärt, wie das funktioniert und was sich genau ändert.
von  Niclas Vaccalluzzo
Bei der MVG in München gibt es im neuen Jahr einige Neuerungen. (Archivbild)
Bei der MVG in München gibt es im neuen Jahr einige Neuerungen. (Archivbild) © imago/Ralph Peters

München - Nachtschwärmer haben sie lange ersehnt: die Nacht-U-Bahn. Mit der Entscheidung der Stadt, dass das Verkehrsmittel am Wochenende auch in München durchgehend fahren soll, haben sie genau das endlich bekommen. An diesem Freitag geht's los.

Ab 3. Januar: U-Bahnen nachts im 30-Minuten-Takt

Ab dem 3. Januar wird der U-Bahn-Verkehr in München an den Wochenenden sowie an Feiertagen rund um die Uhr stattfinden. Konkret bedeutet das: Die Linien U2, U3 und U5 werden im 30-Minuten-Takt in den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen verkehren. An den zentralen Umsteigebahnhöfen wie Hauptbahnhof, Odeonsplatz und Sendlinger Tor sowie am Scheidplatz (U2/U3) und am Innsbrucker Ring (U2/U5) treffen sich die Bahnen.

Die Linien U1, U4 und U6 fahren ebenfalls im 30-Minuten-Takt, jedoch zeitversetzt um 15 Minuten, sodass auch hier alle 15 Minuten eine Verbindung pro Richtung innerhalb der Innenstadt besteht. Mit dem System können Fahrgäste in der Münchner Innenstadt schnell und problemlos weiter kommen.

Änderung auch bei den Nachtbussen

Zusätzlich zum neuen U-Bahn-Angebot gibt es auch Anpassungen bei den Nachtbussen. Das bestehende Angebot der Nachttramlinien und -busse wird weitestgehend beibehalten, jedoch werden einige Linien angepasst, um Überschneidungen mit den neuen U-Bahn-Verbindungen zu vermeiden.

Die Nachtbuslinien N40 und N41 zum Beispiel werden künftig nur noch abschnittsweise verkehren. Der Bus N40 verkehrt dann zwischen Münchner Freiheit und Kieferngarten und der N41 zwischen Harras und Fürstenried West. Der Nachtbus N45 wird von den bisherigen Streckenabschnitten zwischen Stachus und Waldperlach auf diesen Bereich beschränkt.

Weitere Änderungen betreffen die Linien N76 und N71. Letztere entfällt im Abschnitt Karlsfelder Straße (Stadtgrenze) bis Karlsfeld, Gartenstraße. Beim Nachtbus 76 gibt es nur geringfügige Linienweganpassung – er hält künftig nicht mehr am Oberwiesenfeld.

Für die Nachttramlinien mit dem "Rendezvous"-Service am Stachus bleibt hingegen alles beim Alten: Die N17, N19, N20 und N27 fahren am Wochenende weiterhin alle 30 Minuten. Alle Nachttramlinien und die Nachtbusse N40 und N41 treffen sich zwischen 1.30 Uhr und 4.30 Uhr halbstündlich zentral am Stachus, wo eine gemeinsame Wartezeit von fünf Minuten besteht. In dieser Zeit können die Fahrgäste nahtlos zwischen den Linien umsteigen.

Neue Nacht-U-Bahn: Vier neue Stellen und zwei Millionen Euro

An Werktagen, von Montag bis Donnerstag, verkehren die U-Bahnen weiterhin bis ein Uhr nachts. Die Tramlinien N17, N19, N20 und N27 sowie die Buslinien N40 bis N45 sowie N72 und N74 fahren weiterhin im Stundentakt. Unter der Woche treffen sich die Nachttramlinien und Nachtbusse N40 und N41 zwischen 1.30 Uhr und 4.30 Uhr jede Stunde am Stachus.

Der Personaleinsatz für den erweiterten Nachtbetrieb ist mit vier neuen Vollzeitstellen überschaubar, die Kosten für den Betrieb übernimmt die Stadt. Laut einem Stadtratsantrag der Grünen von 2023 werden jährlich etwa zwei Millionen Euro für den nächtlichen U-Bahn-Betrieb veranschlagt.

Mit der Nacht-U-Bahn soll München für Nachtschwärmer und Menschen, die nachts arbeiten, nochmal deutlich attraktiver werden. Der neue Service bietet nicht nur eine umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit, durch die Nacht zu kommen, sondern erleichtert auch den Anschluss an die übrigen Verkehrsmittel wie Busse und Trambahnen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.