TV-Koch Steffen Henssler: Aus für sein Münchner Sushi-Restaurant?
Bogenhausen - "Luxury Sushi - oder aber auch einfach das beste Sushi, das du jemals essen wirst", mit diesem Spruch wirbt Steffen Henssler ("Grill den Henssler") für seine Restaurants und Lieferdienste. Vor 15 Jahren hat der bekannte Fernsehkoch (49) mit seinem Vater ein Restaurant in Hamburg eröffnet. Von da an ging es auf Expansionskurs. Weitere Restaurants und Sushi-Lieferdienste folgten: in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und auf Sylt. Und er machte bei Vox, RTL und dem ZDF als Koch Karriere.
Henssler-Sushi in München: 2020 angekündigt
Im Herbst 2020 kündigte der Wahl-Hamburger an, sein Super-Sushi ab Weihnachten auch in München anzubieten. Ein Lieferdienst wurde gegründet, zudem wollte er wenige Monate später ein Restaurant eröffnen (AZ berichtete): in Bogenhausen in der Ismaninger Straße, direkt neben dem österreichischen Generalkonsulat, nahe Herkomerplatz. Doch daraus wurde bis heute nichts.

Die Räume, in denen früher teilweise Postfächer untergebracht waren, stehen fast zwei Jahre nach Baubeginn immer noch leer. Die neuen Fenster sind von innen mit Folie verhängt, auf der Terrasse klaffen große Löcher zwischen den Steinplatten, auch der Innenausbau ist noch nicht fertig. Von einem Restaurant mit Luxus-Sushi keine Spur. Stattdessen parken vor der großen Fensterfront die Fahrräder der Hausbewohner.
Küchengeräte wieder rausgetragen
Bauarbeiter wurden hier schon lange keine mehr gesehen. "Vor ein paar Wochen wurden die neuen Küchengeräte wieder rausgetragen", erzählt eine Frau, die im Haus arbeitet.
Eine offizielle Auskunft zum Stillstand auf der Baustelle gibt es von Hensslers Management nicht. Marketingdirektorin Leonie Weber von der Henssler Food Concepts AG teilt auf AZ-Anfrage mit: "Leider kann ich Ihnen zu dem Objekt in der Ismaninger Straße in Bogenhausen aktuell keine Auskunft geben." In München gebe es ja ein "Go by Steffen Henssler" im Hotel The Westin Grand, es beliefere die gesamte Stadt und das Umland mit Sushi und Sashimi. An der dortigen Hotelbar, so Leonie Weber, könne man die Speisen auch vor Ort genießen.
Kein Restaurant: "Betriebliche Gründe"
Dort ist eine Mitarbeiterin ein klein wenig auskunftsfreudiger: "Das wird leider nix mit dem Restaurant in der Ismaninger Straße", sagt sie am Telefon - aus "betrieblichen Gründen". Und weiter: Henssler sei "eh nur Namensgeber". Ihren eigenen Namen möchte sie der AZ aber lieber nicht nennen.
Eigentümerin der etwa 600 Quadratmeter großen Restaurantfläche in der Ismaninger Straße ist Natalie T. "Wir haben alles komplett neu renoviert", sagt sie. Die Bauarbeiten hatten länger gedauert als geplant: Kurz nach Beginn war die Pandemie ausgebrochen, zudem habe die Lokalbaukommission (LBK) sehr langsam gearbeitet und die Baugenehmigung spät erteilt. Und schließlich hätten Henssler und seine Designer kein fertiges Konzept für die Gestaltung des Gastraums vorgelegen können.
Doch eine Kündigung liegt Natalie T. bislang nicht vor. "Wir haben unterschriebene Verträge", sagt sie zur AZ. Die Kosten für die Sanierung hat sie übernommen. Die Investition sollte auf die Miete umgelegt werden.
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