Tunnelpanne, die zweite. Jetzt traf es den Trappentreutunnel

Kurz vor Weihnachten geht am Petueltunnel nichts mehr. Jetzt streikt der Trappentreutunnel: 20 Minuten lang dürfen Autos nicht einfahren: Acht Kilometer Stau! Schuld ist ein Kurzschluss
von  Abendzeitung
Der Trappentreutunnel: Dort steht am Donnerstagmorgen teilweise der Verkehr still. Ein alter Schalter hat dem Regen nicht standgehalten.
Der Trappentreutunnel: Dort steht am Donnerstagmorgen teilweise der Verkehr still. Ein alter Schalter hat dem Regen nicht standgehalten. © AZ

MÜNCHEN - Kurz vor Weihnachten geht am Petueltunnel nichts mehr. Jetzt streikt der Trappentreutunnel: 20 Minuten lang dürfen Autos nicht einfahren: Acht Kilometer Stau! Schuld ist ein Kurzschluss

Starker Regen und ein alter Schalter – diese Kombination hat Donnerstag früh die so genannte „Oströhre“ des Trappentreutunnels zeitweise lahm gelegt. Um 7.25 Uhr, punktgenau zur Hauptverkehrszeit, schaltete die Ampel am südlichen Eingang auf Rot. Und das blieb sie auch. Fast 20 Minuten lang. Die Autoschlange auf dem Mittleren Ring wurde immer länger: Bis zur Chiemgaustraße staute sich der Verkehr zurück – auf einer Länge von rund acht Kilometern.

Wie kam es dazu? Direkt am Tunneleingang gibt es einen Schlüsselschalter der Polizei. Damit kann im Ernstfall dafür gesorgt werden, dass die Ampeln auf Rot springen – und keiner mehr in die Röhre fährt. Einen solchen Ernstfall gab es gestern Morgen aber nicht. Es war bloß der Regen, der dafür sorgte, dass die Autofahrer Rot sahen. Das Wasser war durch die undichte Hülle des Schlüsselschalters eingedrungen und hatte einen Kurzschluss verursacht. In Fahrtrichtung Norden ging erstmal nichts mehr. Erst als der Schalter außer Betrieb genommen wurde, floss der Verkehr wieder.

„Natürlich war der Zeitpunkt äußerst ungünstig. Aber darauf haben wir keinen Einfluss“, sagte Ilja Wutte nach der Panne. Er ist seit knapp einem Jahr Tunnelmanager im Baureferat. Schneller als gestern Früh hätte der Defekt nicht behoben werden können, meint er. Jetzt kann die Polizei den Tunnel über den Schalter vorerst gar nicht mehr sperren – dafür gibt es aber ausreichend andere, modernere Möglichkeiten.

Der Trappentreutunnel ist bereits im Jahr 1984 in Betrieb gegangen. Er ist noch nicht nachgerüstet – erst ab 2014 soll er modernisiert werden.

Bereits drei Tage vor Weihnachten war es zu einer Tunnel- Panne gekommen. Damals war es ein Defekt im Petueltunnel, der die Autos am Mittleren Ring ausbremste. Die Ampeln sprangen auf Rot, tausende Fahrer saßen fest. Totalsperre in beide Richtungen. Schuld an dem Kollaps war vermutlich eine kaputte Kabel- Halterung, die einen Fehlalarm im Brandmeldesystem des Tunnels auslöste.

Trotz des Doppel-Ärgers innerhalb kurzer Zeit heißt es beim ADAC: „Die Münchner Tunnel sind in einem guten Zustand.“ Man könne nicht sagen, dass sie auffällig oder reparaturbedürftig wären, attestiert der Verkehrsexperte Josef Maurus. „Technik ist nunmal grundsätzlich mit Fehlern belastet.“

Eine Statistik zu Tunnelpannen führt die Verwaltung nicht. Tunnelmanager Wutte meint aber: „Mehr als eine Hand voll Sperrungen wegen eines technischen Defekts hat es im vergangenen Jahr nicht gegeben.“
Julia Lenders

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