TU München: Die neue Mensa bekommt intelligente Teller
München - Mit Pekingsuppe und gebratenem Reis bei Onkel Luu ist ab dem Herbst Schluss. Dann bedienen sich die Studierenden der Technischen Universität (TU) an verschiedenen Stationen der neuen Mensa selbst - mit intelligenten Tellern, die wissen, was das Essen auf ihnen kostet und mit automatischen Kassen.
Doch nicht allen Studenten passt die supermoderne Mensa , denn für das Mammutprojekt "Galileo" auf dem Forschungscampus sollen drei Imbisse weichen, die dort seit 2011 die Studenten mit dem versorgen, was sie mögen: Asia-Fast-Food, Apfeltaschen und Würstel.
Deshalb haben Studenten jetzt die Petition "Erhalt der Imbissbuden und des Bäckers an der TUM" auf der Plattform change.org gestartet, die sich an TU-Präsident Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann wendet.
Darin heißt es:
"Ein Forschungscampus muss den Studierenden ein hohes Spektrum an Essensmöglichkeiten bereitstellen, damit diese sich dort wohlfühlen. Einen großen Schritt zur Verbesserung wird das Galileo und die neue Mensa bereits leisten. Im Gegenzug allerdings drei Essensmöglichkeiten zu streichen, ist der falsche Weg! Vielmehr sollte das Essensangebot kontinuierlich noch weiter erhöht werden."
7.300 Essen am Tag - von Salat über Pasta bis zum Wokgericht
Über 2.500 Studierende haben die Petition am Freitagmittag schon unterschrieben. Und es werden immer mehr.
Dass die TU die Imbisse erhält, ist unwahrscheinlich. Wie ein Sprecher auf Anfrage der Abendzeitung erklärt, waren sie von Anfang an als Zwischenlösung gedacht. Mit dem doppelten G7/G8-Abiturjahrgang im Wintersemester 2011/2012 kamen so viele zusätzliche Studenten, dass diese mit der alten Mensa, die 1978 gebaut wurde, nicht mehr zu versorgen waren.
Ab Herbst soll dann das neue Galileo auf dem Campus der TU in Garching eröffnen. Die neue Mensa hat über 1.750 Plätze, im Speisesaal, der im ersten Geschoss liegt, und in der Cafeteria im Erdgeschoss, wo die Gäste auch draußen im Innenhof sitzen können. In dem neuen Gebäude, das als kommunikatives Herzstück des Campus bezeichnet wird, sollen auf hochmoderne Art 7.300 Essen am Tag ausgegeben werden. Bei den Selbstbedienungstationen gibt es von Salat über Pasta und Wokgerichte eine breite Auswahl.
TU-Präsident Herrmann äußert sich auf AZ-Anfrage nicht dazu. Ein TU-Sprecher sagt aber, es sei baurechtlich schwierig, die Imbisse zu erhalten. Schade für Studenten wie Ziqui (22) Ruixian (21) und Xinhang (21), die jede Woche bei Onkel Luu essen, weil es dort gut und günstig ist. Aber auch, weil da Onkel Luu ist, der immer noch ein bisserl mit ihnen ratscht. Ob das die hochintelligenten Teller auch können?
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