Trinkgeld-Stopp für Müllmänner

Bislang war die Weihnachtszeit äußerst lukrativ für Münchens Müllmänner. Doch jetzt ist ihnen das Sammeln komplett verboten worden.
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Die Arbeit für Müllmänner ist strapaziös. Weihnachts-Trinkgeld gibt es nicht.
Mike Schmalz Die Arbeit für Müllmänner ist strapaziös. Weihnachts-Trinkgeld gibt es nicht.

MÜNCHEN - Bislang war die Weihnachtszeit äußerst lukrativ für Münchens Müllmänner. Doch jetzt ist ihnen das Sammeln komplett verboten worden.

Aus und vorbei. Die Tradition, dass Müllmänner an Weihnachten ein ordentliches Trinkgeld bekommen, ist endgültig Geschichte. Knapp einen Monat vor dem Fest hatte die Linke im Stadtrat gestern noch einmal versucht, die strikte Regel auszuhebeln. Vergeblich.

OB Ude gestand zu: „Am Anfang langt man sich doch ans Hirn: Warum soll das verboten werden?“ Doch der Trinkgeld-Stopp sei wohl überlegt und richtig, befand er. Dann packte er die nackten Zahlen aus: Die Müllmänner hätten teils Trinkgelder in Höhe von 3000 Euro pro Nase eingestrichen! „Es geht um hunderte oder tausende Euro pro Arbeitskraft.“ Steuerfrei.

Vier Wochen lang durften die Müllmänner bis jetzt von Tür zu Tür ziehen. Sie wünschten ein schönes Fest, ein gutes neues Jahr – und kassierten. Dabei war natürlich ganz entscheidend, für welche Stadtteile man eingeteilt war. „Wer zur richtigen Zeit in Bogenhausen die Partie machen durfte, war fein raus!“, sagt Ude. Jeder könne sich vorstellen, was die Schichteinteilung für den Betriebsfrieden bedeutete.

Eigentlich wollte der OB das Weihnachts-Trinkgeld sogar schon im vorigen Jahr verbieten. Doch bei manchen Müllmännern hing die private Finanzplanung so sehr von dieser Zusatz-Einnahme ab, dass noch einmal ein Aufschub gewährt wurde. „Jetzt hatten sie genug Zeit, sich darauf einzustellen“, sagt Arnulf Grundler vom Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM).

Anfang Dezember geht ein Schreiben an alle Münchner Haushalte raus

Anderen städtischen Beschäftigten war die Annahme finanzieller Aufmerksamkeiten schon immer untersagt. Das Verbot soll jetzt für eine Gleichbehandlung sorgen. Anfang Dezember werden alle Münchner in einem Schreiben über die neue Regel informiert.

Eine kleine Anerkennung in Form von Sachgeschenken ist zwar weiterhin erlaubt. Aber: Auch die dürfen nicht mehr wert sein als 15 Euro.

Julia Lenders

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