Tränen im Gerichtssaal

Hakan C. soll den 27-jährigen Liebhaber seiner Frau mit einem Messer schwer verletzt haben. Als er vor Gericht von den Geschehnissen am Tattag erzählt, muss er weinen.
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Angeklagt wegen versuchten Totschlags: Hakan C.
John Schneider Angeklagt wegen versuchten Totschlags: Hakan C.

Hakan C. soll den 27-jährigen Liebhaber seiner Frau mit einem Messer schwer verletzt haben. Als er vor Gericht von den Geschehnissen am Tattag erzählt, muss er weinen.

MÜNCHEN Seine Frau sei verzweifelt gewesen, habe ihn am Tag der Tat im Auto gefragt: „Kümmerst du dich um unsere Tochter, wenn mir etwas passiert?“ Hakan C. kommen im Gerichtssaal die Tränen, wenn er an das Gespräch denkt. Der große Mann mit dem imposanten Vollbart ist des versuchten Totschlags angeklagt, weil er den 27-jährigen Liebhaber seiner getrennt lebenden Frau am 7. November 2009 in Bogenhausen mit dem Hackmesser verletzt hat.

Die Ehe mit Pinar C. (25) war gescheitert, weil man unterschiedliche Vorstellungen vom Eheleben hatte, erklärt Hakan C. dem Münchner Schwurgericht. Er sei Pinar immer noch freundschaftlich verbunden geblieben nach der Trennung 2008. Die jetzt fünfjährige Tochter lebt bei ihrer Mutter.

Pinar C. hatte bald darauf bei den Lokalisten im Internet einen neuen Mann kennen gelernt. Doch die Beziehung zu Taner Ü., dem späteren Opfer, war ein Fehler, beichtet sie ihrem Noch-Ehemann. Der neue Liebhaber habe sie erpresst und bedroht, habe ihm Pinar gestanden. Taner Ü. soll gesagt haben: „Ich bringe dich um und dann mich.“ Am Tattag habe er sie beobachtet und sei zu ihrer Wohnung gefahren. Da rief sie Hakan C. um Hilfe an.

Die Staatsanwaltschaft, die ursprünglich von Mordversuch ausgegangen war, rückte später davon ab. Das Mordmerkmal Heimtücke lag wohl nicht vor. Taner Ü. wusste, was auf ihn zukam, als Hakan C. auf seinen Wagen zustürmte.

Hakan C.: „Ich habe etwas aus der Tüte genommen, ein Messer oder ein Hackmesser, das wusste ich damals nicht und bin aufs Auto zu. Wir beschimpften uns. Er legte sich auf den Beifahrersitz und gab mir einen Fußtritt. Ich habe auf seine linke Hand geschlagen, später auf die rechte. Er hat dann sein Gesicht mit den Händen bedeckt. Da habe ich das Blut gesehen und habe mich zurückgezogen.“

Hakan C. erzählte, wie er 2004 Pinar C. geheiratet hatte, die aber in der Türkei nicht zurecht kam. Daher sei man nach München gezogen, wo Pinar aufgewachsen war. 2005 kam die Tochter zur Welt.

Hakan C. tat sich schwer in der neuen Umgebung, lernte nie richtig Deutsch. „Mir fehlt das Talent." Gegen zwei Freunde von Hakan C., die bei der Tat dabei waren, wird noch wegen Beihilfe oder Mittäterschaft ermittelt. Der Prozess dauert an. John Schneider

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