Tourist flippt aus: Geiger bedroht Polizisten
In einer Gaststätte in Laim zieht ein Geiger (25) einem Polizisten die Dienstwaffe aus dem Holster und versucht auf ihn zu zielen.
München - In einer Gaststätte in Laim ist am Dienstag ein Geigenspieler völlig ausgerastet. Zuerst gab er ein schräges „Konzert“, dann belästigte der Tourist eine Bedienung. Als die Polizei kam, ging der Mann rabiat auf die beiden Beamten los und versuchte einen von ihnen zu entwaffnen.
Der Fremde wartete schon vor der Tür, als die 25-jährige Bedienung gegen 10 Uhr die bayerische Wirtschaft Hubertus an der Landsberger Straße öffnete. Der Gast hatte eine Geige in der Hand.
„Er sprach wirres Zeug“, erinnert sich die junge Frau. Dann fing der frühe Gast in der Kneipe an zu fideln. Er sagte, er wolle ein „Konzert geben“ – spielte aber erst seit 14 Tagen Geige.
Dann pöbelte der Mann mit der Geige an der Bar Gäste an. Als die Kellnerin ihn bat, die Wirtschaft zu verlassen, verfolgte er sie hinaus in den Biergarten. „Dort hat er mich an der Hand gepackt.“ Der Küchenchef und eine zweite Bedienung kamen der 25-Jährigen zu Hilfe. Da fiel die erste Bemerkung, die nichts Gutes ahnen ließ. Er zischte: „kann tödlich sein“.
Jetzt reichte es der Kellnerin, sie rief die Polizei. Doch als zwei Beamte eintrafen, eskalierte die Situation endgültig. Statt zu gehen, fuchtelte der Mann mit seinem Geigenbogen herum. Als ihm die Beamten den Bogen wegnehmen wollten, schlug der Mann wild um sich. Im Biergarten fielen die Tische um. Dann riss der renitente Gast einem Polizisten (23) die Pistole aus dem Holster. Im letzten Moment konnten ihm die Beamten mit vereinter Kraft die Hand mit der Waffe wegdrücken. Die Bedienung forderte über die Notrufnummer 110 Verstärkung an, während die zwei Polizisten versuchten, den Mann am Boden festzuhalten. Erst als die Verstärkung eintraf, konnte der aggressive Tourist festgenommen werden.
Gestern erging Haftbefehl wegen gegen den 30-jährigen Geiger. Der Zahnarztassistent aus der Ukraine war bis dahin noch nie mit der Polizei in Konflikt geraten. Die Polizei vermutet psychische Probleme.