Tourismus in München: Hoffen auf den Herbst

Der Städtetourismus wird nur langsam wieder anlaufen - worauf die Stadt setzt.
von  Myriam Siegert
Bald wieder? Touristen bewundern das Glockenspiel am Münchner Marienplatz.
Bald wieder? Touristen bewundern das Glockenspiel am Münchner Marienplatz. © Sven Hoppe/dpa

München - Alljährlich neue Rekorde bei den Übernachtungszahlen, die Stadt voll mit Touristen. So sah es lange in München aus. Dann kam Corona, die Jahresbilanz für 2020 war ernüchternd, die Rückgänge drastisch.

7,03 Millionen Übernachtungen, im Vergleich zum Vorjahr 18,29 Millionen - ein Rückgang um 61,5 Prozent. "Die enorme Wirtschaftskraft, die den Tourismus normalerweise auszeichnet, wird durch den Verlust auf schmerzhafte Weise deutlich", sagt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU).

Massiver Einbruch bei Städtereisen

Der Tourismus in München ist von der Pandemie deutlich stärker betroffen, als ländliche Reiseziele oder Metropolen, in denen die Inlandsgäste und sogenannte Leisure-Touristen überwiegen, erklärt auch München Tourismus.

Die Nachfrage nach Städtereisen sei massiv eingebrochen. Dazu sei München traditionell sehr stark international aufgestellt. Die Überseemärkte 2020 aber seien nahezu vollständig eingebrochen. Dazu kommt der stets hohe Anteil an Geschäftsreisenden.

Im Herbst soll sich die Situation normalisieren

Jetzt rechnet man frühestens im Herbst mit einer Normalisierung der Nachfrage, alles unter dem Niveau von 2019. Im Sommer werden die Reisenden eher Lust auf Sonne und Strand haben.

Immerhin: Aus USA und den Emiraten, wo es hohe Impfquoten gebe, erhalte man Signale, dass große Reisebereitschaft bestehe, sagt Michael Höflich, Geschäftsführer der Tourismus Initiative München (TIM). Dies werde aber eher gegen Ende des Jahres konkret.

Innengastronomie ist für den Tourismus wichtig

Für den Tourismus sei auch die Innengastronomie wichtig. Außerdem hoffen wir, dass eine Organisationsform gefunden wird, die die Weihnachtsmärkte möglich macht, betont Höflich.

Aktuell konzentriert man sich auf die Gäste, die nun Freunde- und Verwandtenbesuche nachholen wollen - für die werden spezielle Angebotspakete geschnürt - und auf die Messen ab Herbst. "Im Moment schauen alle gespannt auf die IAA und wie die funktioniert", sagt Höflich.

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