Tote Frau in Obdachlosenlager in München – Verdächtige festgenommen
Nachdem beim Brand eines selbst gebauten Obdachlosenlagers in der Lerchenau in der Nacht auf Dienstag eine tote Frau entdeckt worden war, hat die Polizei nun eine Tatverdächtige festgenommen. Die 28-jährige Schwedin war offenbar die Mitbewohnerin des Opfers. Bei der Toten handelt es sich um eine 32 Jahre alte Frau aus Polen. Die Mitbewohnerin sitzt inzwischen wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft, teilte das Münchner Polizeipräsidium am Freitag mit.
Am späten Montagabend war im Münchner Stadtteil Lerchenau ein Feuer auf einem völlig verwilderten Grundstück ausgebrochen. Anwohner alarmierten die Feuerwehr. Bei den Löscharbeiten entdeckten die Feuerwehrleute eine stark verkohlte weibliche Leiche. Die Identität der Frau war zunächst unklar, ebenso die Todesursache. Bei der Obduktion ergaben sich aber klare Hinweise auf ein Gewaltverbrechen.
Verdächtige verwickelt sich in Widersprüche
Bei einem DNA-Gutachten kam später heraus, dass es sich bei dem Opfer um eine 32-jährige Polin handelte. Monika M. lebte bereits seit einiger Zeit in dem selbst gebauten Holzverschlag. In der Nähe des Brandorts trafen Ermittler noch in der Brandnacht die andere Bewohnerin an. Die Frau sah bei den Löscharbeiten zu und galt bei den Ermittlern zunächst lediglich als Zeugin. Doch dann scheint sie sich bei ihren Angaben in Widersprüche verwickelt zu haben. Die beiden Frauen sollen gemeinsam in dem selbst Bretterverschlag gewohnt haben und das vermutlich über mehrere Wochen.

Anfangs gestalteten sich die Ermittlungen schwierig. "Ein Tatort im Freien stellt die Spurensicherung vor ganz besondere Herausforderungen", erklärte Polizeisprecher Thomas Schelshorn. Der Verdacht gegen sie habe sich "anhand der Spurenlage" ergeben, sagte Schelshorn am Freitag. Beide Frauen seien bereits polizeilich auffällig geworden.
Tatverdächtige sitzt in U-Haft und schweigt
Das Amtsgericht München erließ am Donnerstag einen Haftbefehl wegen des Verdachts auf Totschlag gegen die 28-Jährige. Die Schwedin wurde daraufhin in die JVA Stadelheim gebracht, wo sie bis auf Weiteres in Untersuchungshaft bleibt. Bislang schweigt sie den Angaben zufolge zu den Vorwürfen. Sie hat inzwischen einen Pflichtverteidiger an ihrer Seite. Als Beschuldigte hat die Verdächtige das Recht, die Aussage bei der Polizei zu verweigern.
Über das Motiv der Tat ist derzeit noch nichts bekannt. Auch über die näheren Todesumstände der 32-jährigen Monika M. schweigt die ermittelnde Mordkommission, aus taktischen Gründen, wie es im Präsidium heißt. Die Polizei hat Kontakt aufgenommen zu der in Polen lebenden Familie des Opfers.

