Tonnen an Splitt und Salz: So bereitet sich München auf den Winter vor

Das vergangene Wochenende verwöhnte die Münchner noch mal mit viel Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen und das Mitte November. Doch nun nähern sich die Temperaturen, der Jahreszeit entsprechend, so langsam unteren einstelligen Gradzahlen an, sogar mit Schnee ist in den nächsten Tagen zu rechnen.
Und weil München, welches auf über 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt, als schneereichste Großstadt in Deutschland gilt, hat man sich von Seiten der Stadt schon auf den Winter vorbereitet, noch bevor die erste Schneeflocke zu sehen ist.
Über 1000 Einsatzkräfte und 600 Fahrzeuge für den Münchner Winterdienst
Für den kommenden Winterdienst stehen dem Baureferat, welches in München für die Straßenreinigung verantwortlich ist, über 1000 Einsatzkräfte und 600 Fahrzeuge zur Verfügung, die täglich zwischen 7 und 22 Uhr ihr Bestes geben, um die Straßen von Eis und Schnee zu befreien. Dafür lagern derzeit in sechs Hallen 13.600 Tonnen Streusalz und 3000 Tonnen Streusplitt.

Da aber trotz größtem Engagement ein hundertprozentig perfekter Winterdienst von Seiten der Stadt nicht möglich ist, vor allem außerhalb der Räum- und Streuzeiten zwischen 22 und 7 Uhr, bittet das Baureferat die Münchner darum, sich rechtzeitig auf winterliche Verkehrsverhältnisse einzustellen. Dazu gehört die wintertaugliche Ausrüstung der Fahrzeuge, u. a. mit Winterreifen. Fußgänger sollten bei winterlichen Verhältnissen auf entsprechendes Schuhwerk achten.
Zudem empfiehlt das Baureferat allen Verkehrsteilnehmern, bei winterlichen Straßenverhältnissen mehr Zeit einzuplanen und das Verhalten im Straßenverkehr den Gegebenheiten anzupassen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Fahrzeuge möglichst nahm am Straßenrand parken
Damit die Räum- und Streufahrzeuge nicht bei ihrer Arbeit behindert werden, erinnert das Baureferat noch einmal daran, Fahrzeuge möglichst nah am Fahrbahnrand zu parken und dabei Park- und Halteverbote zwingend zu beachten.
Die Räum- und Streuarbeiten beginnen, bei Schneefall von mindestens drei Zentimetern oder bei Gefahr von Straßenglätte, in der Regel um 2 Uhr am Morgen, bei Bedarf auch früher. Damit sollen gewährleistet werden, dass um 7 Uhr verkehrssichere Straßen und Gehwege vorhanden sind.
Sollte im Berufsverkehr starker Schneefall einsetzen, dann kommen auch die Räumfahrzeuge nur eingeschränkt voran, daher wird in solchen Fällen an die gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer appelliert.
Eigentlich schreibt der Gesetzgeber einen Winterdienst nur bis 20 Uhr vor, in München geht dieser zwei Stunden länger. Bei extremen Winterwetterverhältnissen hat das Baureferat nötigenfalls Sonder- und Notdienste rund um die Uhr eingerichtet.
Winterdienst: Wo die Stadt räumt und wo nicht
Das Baureferat und die von ihm beauftragten Vertragsfirmen räumen Fahrbahnen, Plätze, Fußgängerzonen, Geh- und Radwege innerhalb des Vollanschlussgebietes. Dieses entspricht in etwa dem Gebiet innerhalb und einschließlich des Mittleren Ringes sowie dem Kernbereich von Pasing. In diesem Gebiet fallen entsprechend Straßenreinigungsgebühren an.

Wer in München außerhalb des Vollanschlussgebietes wohnt, muss selbst dafür sorgen, dass Gehwege geräumt werden und mit Splitt oder Sand gegen Glätte gestreut wird. Hauseigentümer können dazu ihre Mieter oder Hausmeisterdienste verpflichten.
Ob ihre Straße vom Winterdienst der Stadt betreut wird, können Sie hier herausfinden. Ist die Straße dort nicht aufgelistet oder fällt in die Reinigungsklasse "F", sind die Anwohner selbst für den Winterdienst verantwortlich.
Beim Winterdienst der Stadt genießen laut Baureferat rund 10.000 Fußgängerüberwege, 2300 Haltestellen und 290 Gefahrenstellen (zum Beispiel starke Gefälle- und Steigungsstrecken sowie Bahnübergänge) oberste Priorität.
Wo die Stadt Streusalz einsetzt
Vorrangig wird das Hauptstraßennetz geräumt und gegebenenfalls gestreut sowie Straßen, auf denen Busse und Tram unterwegs sind. Salz wird im Sinne des Umweltschutzes unmittelbar nach dem Räumen und nur im Hauptstraßennetz, auf Straßen mit Buslinienverkehr und an Gefahrenstellen eingesetzt. Im Nebenstraßennetz wird nur in Sonderfällen bei Glätte Splitt gestreut.

Auf allen Radverkehrsanlagen wird innerhalb von maximal drei Stunden nach dem Beginn des Schneefalls, ab einer Schneehöhe von drei Zentimetern, geräumt und gestreut.
In den öffentlichen Grünanlagen räumt das Baureferat die befestigten und beleuchteten Hauptwege und streut bei Bedarf Splitt.