Toni Schmid: „Damals waren Prügel normal“
MÜNCHEN - Auch Toni Schmid, Ministerialdirigent am Wissenschaftsministerium, war von 1958 bis 1967 bei den Regensburger Domspatzen im Internat und wurde dort geschlagen.
Besonders fürchteten sich die Buben vor der lateinischen Messe, bei der sie ministrieren mussten. Schmid: „Keiner hat irgendwas verstanden, wir haben alles blödsinnig auswendig gelernt. Kaum waren nach der Messe die Leute aus der Kapelle draußen, hat man aus der Sakristei schon die Schläge gehört.“ Wer seinen Spind nicht aufräumte, musste ebenfalls mit Härte rechnen. „Aus heutiger Sicht ist das nicht in Ordnung, doch damals war das normal, pädagogischer State of the Art“, sagt er. Und: „Dass Domkapellmeister Ratzinger nichts wusste und das auch missbilligt hätte, davon gehe ich hundertprozentig aus.“
- Themen: