Tödlicher Raser-Unfall: Porschefahrer (19) aus München wegen fahrlässiger Tötung angezeigt
Update vom 1. Dezember, 15 Uhr: Zwei Tage nach einem tödlichen Verkehrsunfall an einer roten Ampel in München laufen die Ermittlungen. Der 19-jährige Fahrer sei unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angezeigt worden, teilte die Polizei mit. Nach bisherigen Erkenntnissen war der Mann mit seinem Sportwagen bei Rot mit hohem Tempo über eine Kreuzung gefahren. Dabei krachte er in ein Auto, das bei Grün links abbiegen wollte und in dem drei Männer aus Bosnien-Herzegowina saßen. Zwei von ihnen wurden getötet, der Fahrer kam verletzt ins Krankenhaus, ebenso die Beifahrerin des 19-Jährigen.
Wie konnte es dazu kommen? Das wird nun ermittelt. Alkohol oder Drogen waren nach Angaben der Polizei nicht im Spiel. Ein erster Vortest habe keine Hinweise auf einen berauschten Zustand des 19-Jährigen ergeben, hieß es. Allerdings war der junge Mann bereits zuvor schon aufgefallen. Er sei polizeibekannt, unter anderem aufgrund von Delikten wie Körperverletzung, sagte eine Sprecherin.
Der 19-Jährige stammt nach Angaben der Polizei aus München. Obwohl sich sein Sportwagen überschlug und auf dem Dach liegenblieb, wurde er bei dem Unfall nicht verletzt und konnte selbstständig aussteigen, ebenso seine 19 Jahre alte Beifahrerin. Die Münchnerin sei ambulant behandelt worden, so die Feuerwehr.
Auto wird entzwei gerissen
Für die Insassen des anderen Autos waren die Folgen dagegen dramatisch. Das Heck wurde durch die enorme Wucht des Aufpralls vom restlichen Fahrzeug abgerissen, wie Polizei und Feuerwehr berichteten. Trümmerteile seien zudem sehr weit geschleudert worden.
Der 48-jährige Beifahrer und ein 21-Jähriger auf der Rückbank wurden so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus starben. Wie die Feuerwehr berichtete, war zuvor noch versucht worden, sie in Schockräumen zu behandeln. Trotz aller Bemühungen seien sie aber an ihren Verletzungen gestorben. Der 27-jährige Fahrer überlebte, musste aber ins Krankenhaus.
Der Führerschein des 19-Jährigen wurde beschlagnahmt, die beiden Autos wurden nach Polizeiangaben sichergestellt und abgeschleppt.
Erstmeldung vom 30. November: Mit weit überhöhter Geschwindigkeit ist am Samstagabend ein 19-Jähriger in einem Porsche Macan durch Milbertshofen gerast. An einer Kreuzung überfuhr er eine rote Ampel und stieß mit einem abbiegenden Renault Mégane zusammen. Durch den Aufprall wurde das Heck abgerissen. Zwei der Insassen wurden so schwer verletzt, dass sie in einer Klinik wenig später starben. Kurz nach 20 Uhr fuhr der 19-jährige Münchner mit einem Porsche Macan laut Polizei auf der Schleißheimer Straße stadtauswärts.
Renault durch Schwere des Aufpralls in zwei Teile gerissen
Auf dem Beifahrersitz des Sportwagens saß eine 19-Jährige, ebenfalls aus München. In der entgegengesetzten Richtung war ein 27-Jähriger aus Augsburg mit einem Renault Mégane unterwegs. Bei ihm im Wagen saßen zwei Männer im Alter von 48 und 21 Jahren, beide aus München. Der Renaultfahrer habe nach links in die Max-Diamand-Straße abbiegen wollen, so eine Polizeisprecherin am Sonntag. Als der für ihn geltende Abbiegepfeil grün gezeigt habe, sei er abgebogen und dabei mit dem entgegenkommenden Porsche zusammengestoßen.
Nach Polizeiangaben war der Sportwagen mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und zudem bei Rot über die Ampel gefahren. Der Aufprall mit dem Renault war so heftig, dass der Mégane in der Mitte in zwei Teile gerissen wurde. Trümmer flogen umher und verteilten sich im weiten Umkreis der Unfallstelle, einige flogen bis zum Zaun des BMW-Geländes. Der Porsche überschlug sich mehrfach und kam erst nach rund 140 Metern auf der Kreuzung mit der Detmoldstraße auf dem Dach zu liegen.
Zwei Tote, Unfallfahrer unverletzt
Durch den Aufprall wurden zwei 21 und 48 Jahre alte Männer, die auf dem Beifahrer- und dem Rücksitz im Renault mitfuhren, schwer verletzt. Einer der Insassen musste noch an der Unfallstelle reanimiert werden. Der Rettungsdienst brachte die beiden schwerst verletzten Männer ins Krankenhaus, wo sie kurz darauf verstarben. Auch der 27-jährige Renault-Fahrer kam ebenfalls verletzt in eine Klinik.
Die 19-Jährige aus dem Porsche kam mit Verdacht auf Schlüsselbeinfraktur ins Krankenhaus. Der 19-jährige Porschefahrer überstand den Crash nach Polizeiangaben dagegen völlig unverletzt. Polizisten beschlagnahmten noch an der Unfallstelle seinen Führerschein. Der 19-Jährige ist wegen Körperverletzungsdelikten bereits bei der Polizei aktenkundig. Der Porsche ist auf die Familie des Fahrers zugelassen.