Tödliche Polizeischüsse: Warten auf Gutachten
MÜNCHEN - Im Fall der von einem Polizisten in München erschossenen Frau wartet die Staatsanwaltschaft auf das Gutachten der Rechtsmediziner.
Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung könnten Aufschluss darüber geben, ob die psychisch kranke 49-Jährige Artzney genommen habe, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger am Dienstag. Zudem erstelle ein Ballistiker ein Gutachten, um beispielsweise den Schusswinkel zu rekonstruieren. Mit den Gutachten sei jedoch frühestens in vier Wochen zu rechnen.
Die psychisch kranke Frau soll den jungen Mann bei einem Polizeieinsatz am vergangenen Donnerstag mit einem Küchenmesser in die Enge getrieben haben. Er schoss auf sie, sie starb wenig später.
Der 26 Jahre alte Beamte sei derzeit im Urlaub, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei am Dienstag. Man habe ihn von Anfang an betreut und ihm Hilfsangebote wie Polizeiseelsorge und psychologische Unterstützung erklärt. Außerdem stehe ihm sein Dienststellenleiter rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung. Wenn der Mann zurück im Dienst sei, sehe man weiter. Langfristig könne er sich etwa vom Streifen- in den Innendienst versetzen lassen, falls das nötig sei.
Bereits am Freitag hatte Oberstaatsanwältin Stockinger das mündliche Erstgutachten der Rechtsmediziner vorgestellt. Dieses habe ergeben, dass die vorläufigen Obduktionsergebnisse mit den Aussagen des Polizisten vereinbar seien und von Notwehr ausgegangen werden müsse, sagte sie.
dpa