Todesangst: Ärztin in Autolift eingequetscht

Es war im Oktober 2004: Der BMW einer Münchner Ärztin wurde in einem Garagenlift eingequetscht. Bange Sekunden für die Frau und ihre Freundin - und mittlerweile ein sich über drei Jahre hinziehender Rechtsstreit.
von  Abendzeitung
Der BMW wurde vom Autolift eingequetscht. Die Münchner Berufsfeuerwehr musste die Opfer bergen.
Der BMW wurde vom Autolift eingequetscht. Die Münchner Berufsfeuerwehr musste die Opfer bergen. © Münchner Feuerwehr

MÜNCHEN - Es war im Oktober 2004: Der BMW einer Münchner Ärztin wurde in einem Garagenlift eingequetscht. Bange Sekunden für die Frau und ihre Freundin - und mittlerweile ein sich über drei Jahre hinziehender Rechtsstreit.

Der Schock sitzt immer noch tief: Als die Münchner Anästhesistin Dr. Katja E. (47) mit ihrem Wagen aus dem Tiefgaragenlift fahren wollte, sackte dieser um einen Meter ab. Das Dach wurde zerquetscht. Die Feuerwehr musste die völlig verängstigte Frau und ihre Freundin retten. Die Ärztin: „Jetzt weiß ich, was Todesangst ist.“ Der Skandal: Versicherung, Fahrstuhl-Wartungsfirma und der Tiefgaragenbetreiber, die Erzdiözese München und Freising, wollen für den Schaden am Auto und die erlittenen Schmerzen nicht aufkommen.

Seit über drei Jahren kämpft Dr. Katja E. mit ihrem Rechtsanwalt Eberhard Gloning vor dem Münchner Landgericht um Schmerzensgeld und Schadensersatzzahlung in Höhe von 13600 Euro nebst Zinsen. Am Dienstag kam es wieder nicht zu einem Urteil. Ein zweites Gutachten wird eingeholt. „Ich hoffe, dass wir in zwei bis drei Monaten ein Ergebnis haben“, sagte die Vorsitzende Richterin Ulrike Straub.

„Ich dachte, das war’s“

Der Unfall passierte am 14.Oktober 2004 in der Tiefgarage an der Schrammerstraße. Katja E. wollte ihren BMW-Coupé 328 Ci aus der Garage fahren. Sie fuhr den Wagen in den Lift. Ihre Freundin stand neben dem BMW, bediente die Liftknöpfe. Als Dr. Katja E. den Autolift verlassen wollte und bereits mit dem Vorderrädern die Straßenebene erreicht hatte, passierte der Unfall.

„Ich dachte, das war’s“, erinnerte sich Dr. Katja E., aber als sie merkte, dass der Wagen nicht mehr weiter rutschte, waren ihre Gedanken nur noch bei der Freundin: „Sie war hinter das Auto gerutscht. Ich hatte Angst, dass sie zerquetscht wird.“ Über ein Handy holten sie Hilfe.

Dass ein Fehler in der Hydraulikanlage vorlag, steht fest. Jetzt muss noch geklärt werden, ob die Aufzugsfirma den Fehler bei den regelmäßigen Wartungen hätte erkennen können. Dann muss das Unternehmen wohl für den Schaden aufkommen.

th

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