Tod in Hollywood

Er wollte keine Partys mehr und keinen Stress, sondern einfach nur noch leben. Dann schlug der Herzinfarkt zu: Mit gerade einmal 61 Jahren stirbt Bernd Eichinger beim Abendessen in Los Angeles.
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Bernd Eichinger: Seine Beerdigung wird zum TV-Event
dpa Bernd Eichinger: Seine Beerdigung wird zum TV-Event

Er wollte keine Partys mehr und keinen Stress, sondern einfach nur noch leben. Dann schlug der Herzinfarkt zu: Mit gerade einmal 61 Jahren stirbt Bernd Eichinger beim Abendessen in Los Angeles.

Am Sunset Boulevard ging die Sonne des deutschen Films unter.

Es sollte ein fröhlicher, entspannter Abend werden im Kreise seiner Familie und engsten Freunde. Tochter Nina Eichinger (29), Moderatorin und ehemalige DSDS-Jurorin, war zu ihrem Vater nach Los Angeles gereist, um Zeit mit ihm zu verbringen. Ohnehin gesundheitlich angeschlagen, wollte der in Zukunft kürzer treten, sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Mit seiner Frau Katja (39) und Nina isst Eichinger am Montag in West Hollywood zu Abend, als er, 1,86 Meter groß, plötzlich am Tisch in sich zusammensinkt. Herzinfarkt. Die Familie alarmiert sofort einen Notarzt, der in nur wenigen Minuten eintrifft. Trotzdem kann er dem Regisseur nicht mehr helfen. Bernd Eichinger stirbt.

Mit am Tisch sitzen Martin Moszkowicz, Chef der von Eichinger groß gemachten Constantin Film AG und Lebensgefährte von Doris Dörrie, sowie eine Handvoll Freunde und enge Geschäftspartner. Hilflos müssen sie mitansehen, wie die Wiederbelebungsversuche der Notärzte scheitern.

Nach AZ-Informationen starb der in Los Angeles lebende Eichinger in einem seiner Lieblingsrestaurants, dem Luxus-Italiener „Cecconi’s“. Einer idyllisch gelegenen Top-Adresse in West-Hollywood, in der Regisseure, Produzenten und Schauspieler unter Kronleuchtern bei Heilbutt, Kobe-Rind und 1000-Euro-Weinen um ihre Rollen und Verträge feilschen. Eine Bestätigung gab es dafür gestern nicht.

„Bernd wollte keine Partys, keinen Filmball, keinen Stress mehr. Ja, er hat sein Leben umgekrempelt“, berichtet einer seiner besten Freunde, Produzent Eckhart Schmidt, gestern erschüttert der AZ. „Er war aber immer noch ein Lebemann, einer, der das Leben liebte und genoss. Deshalb hat er auch nie über den Tod nachgedacht. Es war völlig unendlich weit weg für ihn. Umso fassungsloser sind wir, dass er jetzt in einer glücklichen Ruhephase an einem Herzinfarkt stirbt“, sagt Schmidt unter Tränen. „Er war bei sich angekommen. Es ging ihm genau jetzt so wahnsinnig gut.“

Geschockt reagiert auch die Internet-Fangemeinde des Regisseurs. Auf dem Facebook-Account von Nina Eichinger melden sich noch am Abend hunderte User zu Wort und kondolieren der einzigen Tochter Eichingers: „Ninchen, Dein Papi war ein ganz großer Mann!“

Timo Lokoschat, Kimberly Hoppe

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