Teures Wohnen in München: Gefräßiges Monster
Soso, ich wohne also an einem B-Standort. Aus Münchner Sicht mag das so sein. Und zugegeben: Bei mir hat es auch seine Zeit gebraucht, bis mir das erste Mal das Bekenntnis über die Lippen kam: Augsburg ist schon schön. Wenn mich das jetzt zu einem B-Klasse-Menschen macht, meinetwegen.
Freilich, ich würde auch lieber wieder in Haidhausen wohnen, in A-Lage an einem A-Standort. Erst kürzlich habe ich mal wieder Immobilienbörsen durchgeklickt. Aber über tausend Euro im Monat für eine Wohngarage ohne Fenster oder ein dunkles Verlies im Souterrain – nein, danke.
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Natürlich nervt die Pendelei. Und was man der Bahn an Geld in den Rachen wirft, ist einfach nur Wahnsinn. Für ein ICE-Jahresticket legt man locker ein ganzes
Monatsgehalt hin. Das Perverse aber ist: Es rechnet sich trotzdem noch. Würde ich Miete und Bahnkosten zusammenzählen, bekäme ich in München dafür trotzdem nur eine Wohnung, die um ein Drittel kleiner ist. 60 Quadratmeter statt 90. Da kann man mal sehen, was für ein gefräßiges Monster dieses München ist.
Nein, da bleibe ich doch lieber in der Augsburger City wohnen. Da ist der Himmel auch nicht weniger blau, die Semmeln auch nicht weniger resch. Und mit der Bahn brauche ich auch nicht länger ins Büro als von Obermenzing oder Waldperlach aus.
Bloß nicht das Monster füttern.
Haben Sie ähnliche Erfahrungen? Pendeln Sie ebenfalls nach München und ärgern sich über die hohen Mieten? Oder lässt Sie das alles kalt? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an lokales@az-muenchen.de
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