Teure Projekte, ein Problem

Der Flughafen zieht Bilanz – und schaut in die Zukunft: Die dritte Bahn bleibt eine Option. Und das alte Terminal 1 wird aufgefrischt.
Rudolf Huber |
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Noch wird hier kräftig gebaut – aber schon nächstes Jahr soll der neue Satellit auf dem Vorfeld vor Terminal 2 eröffnet werden. Er wird 52 Abfluggates haben.
Rudolf huber Noch wird hier kräftig gebaut – aber schon nächstes Jahr soll der neue Satellit auf dem Vorfeld vor Terminal 2 eröffnet werden. Er wird 52 Abfluggates haben.

München - Ein Rekordjahr, satter Gewinn – und ein ungelöstes Problem: Flughafenchef Michael Kerkloh präsentierte am Freitag in München die Jahresbilanz 2013 – und riskierte einen Blick in die Zukunft. Die wichtigsten Themen:

Die Bilanz: Mit 38,7 Millionen Reisenden wurde eine neue Bestmarke gesetzt, das Ergebnis liegt ein Prozent über dem des Vorjahres. Deutlich rückläufig war die Zahl der Flugbewegungen – minus vier Prozent. „Weil die Maschinen größer und besser ausgelastet waren“, argumentiert Kerkloh. Und verweist auf eine Rekordauslastung (75,2 Prozent) der Fluggeräte.

Die dritte Startbahn: Das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs zur Rechtmäßigkeit der Ausbauplanung ist für den Flughafen zwar „von enormer Bedeutung“, macht die Sache aber nicht unbedingt einfacher. Denn nach wie vor sieht sich die Stadt München als 23-Prozent-Halter an den negativen Bürgerentscheid von 2012 gebunden. „Die Situation in München ist eine extrem harte Hürde“, so Kerkloh. Er wolle jetzt „den Dialog mit der Landeshauptstadt deutlich intensivieren“. Und dabei auch ergründen, wie der noch zu wählende Oberbürgermeister das Thema sieht. Für den Flughafen-Boss ist die dritte Bahn nach wie vor ein absolutes Muss. Auch und gerade unter dem Aspekt, dass der Airport im Erdinger Moos „weit mehr ist als der Flughafen für München“.

Die Zukunft der Flughafen-Gesellschaft: „Wir bereiten uns immer auf alles vor“, erklärte Michael Kerkloh auf Fragen nach der künftigen Gesellschaftsform. Derzeit ist es eine GmbH mit den Anteilseignern Bund, Land und Stadt. Möglich wäre aber auch der Schritt auf den Kapitalmarkt, hin zu einer Aktiengesellschaft. Angesichts satter Gewinne (2013: rund 95 Millionen Euro) und perfekter Rahmenbedingungen „könnte diese Option gezogen werden“, meinte Kerkloh. Nämlich dann, wenn einer der Gesellschafter aussteigen wolle.

Die großen Bauprojekte: Voll im Bau und im Zeitplan ist der oft als „drittes Terminal“ bezeichnete Satellit auf dem Vorfeld. 2015 soll das 650 Millionen-Projekt in Betrieb gehen – mit einer eigenen Flughafen-U-Bahn vom Terminal 2 aus. 52 Abfluggates werden am neuen Satelliten installiert, 27 Flugzeug-Parkplätze mit Fluggastbrücken verdoppeln nahezu das bisherige Angebot des Terminal 2. Aber auch das Terminal 1 soll nach fast 22 Jahren aufgefrischt werden. Die ersten Ausschreibungen sind angelaufen, 2016 könnte es losgehen. Um bei Pass- und Sicherheitskontrollen effektiver zu werden, sollen die Bereiche A und B verschmolzen und das ganze Terminal deutlich erweitert werden. Der Investitionsrahmen für das Komplett-Paket (inklusive dritter Startbahn): rund zweieinhalb bis drei Milliarden Euro.

Die Schienen-Anbindung: Auch knapp 22 Jahre nach der Eröffnung ein trauriges Kapitel. Immerhin soll im Herbst der Bau der Neufahrner Spange noch im Herbst beginnen. Fehlanzeige aber weiter bei der Verknüpfung mit dem Hauptbahnhof – seit dem Aus für den Transrapid hat sich „nichts – gar nichts – getan“, so Kerkloh.

Der Sommerflugplan: Neue Direktziele wie Mexiko City kommen dazu, insgesamt 230 Destinationen sind es jetzt, davon 45 im Interkontinentalverkehr.

 

 

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