Telekom-Kunden drohen Verzögerungen durch Warnstreiks

Mehr als tausend Beschäftigte der Telekom in Bayern haben am Montag erneut für höhere Löhne protestiert. Von den Warnstreiks waren auch Call Center betroffen.
dpa |
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Mehr als tausend Beschäftigte der Telekom in Bayern haben am Montag erneut für höhere Löhne protestiert. Von den Warnstreiks waren auch Call Center betroffen. Kunden müssen deshalb mit Verzögerungen rechnen, wenn sie bei der Telekom anrufen wollen.

München - Telekom-Kunden müssen sich wegen Warnstreiks der Beschäftigten auf längere Wartezeiten bei der telefonischen Störungsannahme einstellen. Auch bei Terminvereinbarungen oder der Einrichtung von Telefonanschlüssen könne es zu Verzögerungen kommen, teilte die Gewerkschaft Verdi am Montag in München mit.

 Die Telekom kündigte an, mögliche Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. „Wir sind vorbereitet“, sagte ein Sprecher. Ob es bereits zu Problemen gekommen ist, blieb zunächst unklar. Am Montag nahmen nach Angaben von Verdi rund 1200 Telekom-Beschäftigte in Bayern an den bundesweiten Warnstreiks teil. Damit war Bayern neben Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen einer der Schwerpunkte der Aktionen. Betroffen waren unter anderem Augsburg, Nürnberg, Bamberg , Rosenheim und Traunstein, wo zum Teil auch Mitarbeiter in Call Centern die Arbeit ruhen ließen. Der Verdi-Bundesvorstand stellte aber klar, dass sich die Streiks nicht gegen die Kunden richteten.

„Wir haben allerdings die Sorge, dass die Telekom ihre ohnehin vorhandenen Probleme mit der Termintreue nun den Streikenden anlasten könnte“, sagte Streikleiter Ado Wilhelm.    Bereits in der vergangenen Woche hatten sich zahlreiche Telekom-Mitarbeiter in Bayern an Warnstreiks beteiligt, um den Druck auf die Telekom in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die Verhandlungen sollen am 8. und 9. März fortgesetzt werden. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 6,5 Prozent mehr Gehalt und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. Die Offerte der Telekom sieht unter anderem Gehaltserhöhungen von 2,17 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten vor.

„Das ist ein unverschämtes Angebot“, sagte der Arbeitskampfleiter von Verdi-Bayern, Helmut Doser, der an einer Protestaktion in Nürnberg teilnahm. Allein dort versammelten sich mehrere hundert Beschäftigte zu einer Kundgebung. Was die Telekom von den Beschäftigten verlange, grenze an Psychoterror, kritisierte Verdi-Fachbereichsleiterin Susanne Becker. „Der arbeitnehmerfeindliche Horrorkatalog beinhaltet Arbeitsplatzvernichtung, Standortschließungen und Lohnverzicht, während sich Manager und Aktionäre mit einer Dividende von 3,4 Milliarden Euro auf dem Rücken der Belegschaft bereichern.“

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