Tanzen bis zum Morgen – im Harry Klein ohne Lärm

Die moderne Art der Schallisolierung: Bald schwebt das Harry Klein über der Erde. Auf Federn bettet das Harry Klein künftig seine Besucher – und könnte damit Münchens Clubszene revolutionieren.
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Harry Klein-Chef David Süß.
Gregor Feindt Harry Klein-Chef David Süß.

Die moderne Art der Schallisolierung: Bald schwebt das Harry Klein über der Erde. Auf Federn bettet das Harry Klein künftig seine Besucher – und könnte damit Münchens Clubszene revolutionieren.

MÜNCHEN „Wir bauen unseren neuen Club so, dass der Lärm direkt ins Fundament geht und Anwohner nicht belästigt werden“, sagt Besitzer David Süß. Der Gast kann feiern, die Anwohner schlafen.

Im April öffnet das Harry Klein nach sieben Jahren am Ostbahnhof in der Sonnenstraße. In der Nachbarschaft vom Cord Club, der Milchbar, dem 8Seasons – aber auch in direkter Nachbarschaft der dortigen Anwohner. „Eine Kneipe nervt die Anwohner natürlich“, sagt Süß. Gerade das Harry Klein aber als Laden für Electro-Musik lebe vom Bass und lauter Musik.

Eierkartons und Schutzvorhang versagen

Mit gängigen Methoden – von Eierkartons bis Schutzvorhang – ist es nicht zu schaffen, dass der Lärm sich nicht auf die Wände und damit in die Wohnungen überträgt. Inspiration lieferten Süß der Burdsch Chalifa Turm in Dubai und die Elbphilharmonie in Hamburg: Zwei Gebäude, die auf Federn gebaut und somit schallisoliert sind.

Der Clubraum ruht dabei wie eine Perle in einer Auster. Er ist von einer 20 Zentimeter dicken Betonschicht umgeben, die auf elf Federn steht. Zwischen dem Raum und den Außenwänden gibt es zusätzlich eine Dämmschicht. Die Federn können die 180 Tonnen Clubraum vier Zentimeter über dem eigentlichen Boden tragen. Eine Schleuse zwischen Eingang und Tanzraum sorgt für zusätzlichen Schutz.

Mit dem Raum-in-Raum-Konzept leistet das Harry Klein Pionierarbeit in München. „Das ist aber auch ein brutaler Aufwand und ziemlich teuer“, sagt Süß. 200000 Euro hat er investiert. „In meinem ersten Jahr als Clubbesitzer hätte ich mich das nicht getraut“, gesteht er. Allerdings: „Die Probleme wegen Lärms hinterher kosten viel mehr. Vor allem Nerven.“

Anne Kathrin Koophamel

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