Tagesmutter angeklagt: Baby (14 Monate) zu Tode geschüttelt
MÜNCHEN - Prozess um den Tod eines Babys: Ab Montag muss sich eine Münchner Tagesmutter vor Gericht verantworten. Sie hatte laut Anklage den Buben heftig geschüttelt, weil er nicht einschlafen wollte. Das Kind starb zwei Tage später an den Folgen des erlittenen Schäudeltraumas.
Der Kleine ließ sich nicht beruhigen, da soll ihn seine Tagesmutter viel zu heftig geschüttelt haben. Frauke T. (Name geändert) muss sich ab Montag wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor dem Münchner Landgericht verantworten. Die 34-jährige Münchnerin hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im vergangenen September einen 14 Monate alten, bei ihr in Tagespflege gegebenen Buben so heftig geschüttelt, dass dieser zwei Tage später an den Folgen eines Schütteltraumas mit Gehirnblutung starb.
Laut Anklage wollte der kleine Junge am 25. September vergangenen Jahres am Mittag nicht einschlafen, woraufhin die Tagesmutter das Kind mit beiden Händen packte und heftig schüttelte. Erst am frühen Nachmittag habe die Frau, die noch zwei weitere Kinder betreute, festgestellt, dass sich der Junge übergeben hatte, und habe daraufhin den Notarzt verständigt. Bei der Polizei gestand sie später das Kind geschüttelt zu haben.
"Christoph war unser Sonnenschein", erzählte Vater Josef Karl. Die Eltern hatten weder einen Platz in der Kinderkrippe gefunden, noch konnten Freunde oder Verwandte bei der Betreuung des 14 Monate alten Babys helfen. Das Jugendamt hatte ihnen schließlich Frauke T. als Tagesmutter empfohlen. Die hatte neben ihren beiden eigenen Kindern auch noch zwei weitere Kinder zur Pflege.
Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt.
rah, jot
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