Tag gegen Gewalt an Frauen: Was die CSU von der Stadt fordert

Drei Anträge reichte die CSU/FW-Fraktion im Stadtrat zum Tag gegen Gewalt an Frauen ein. "Gewalt gegen Frauen ist trauriger Alltag in Deutschland und leider auch in München", sagt CSU-Stadträtin Ulrike Grimm dazu. Das dürfe man nicht einfach so hinnehmen.
Es gibt bundesweit zunehmende Fälle von Straftaten gegen Frauen – und das ist auch in München nicht anders. Das zeigt der Sicherheitsreport 2024 der Münchner Polizei, auf den sich auch die CSU bezieht.
Gewalt gegen Frauen: Zunehmende Fallzahl in München
Danach gab es im Jahr 2024 insgesamt 312 Fälle von Vergewaltigung, sexueller Nötigung und besonders schweren sexuellen Übergriffen – eine Zunahme von 14,3 Prozent zum Vorjahr (39 Fälle mehr). Auch bei sexueller Belästigung gab es 24,4 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr (541 insgesamt). Insgesamt steigt jedes Jahr die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, im Jahr 2024 waren es 1986 solche Delikte, die die Münchner Polizei registriert hat. 87,2 Prozent der Opfer sind weiblich.

"Angesichts der steigenden Zahlen müssen wir Gewalt gegen Frauen noch viel stärker in den Fokus nehmen", sagt Grimm, "und auch auf kommunaler Ebene genau hinschauen, wo wir den Schutz der Frauen stärken können".
Zum Beispiel beim Frauennotruf, findet die CSU. Dessen Angebot in der Beratung und Prävention soll die Stadt noch stärker fördern, denn er sei "eine zentrale Anlaufstelle für Mädchen und Frauen, die Gewalt erleben mussten", so die CSU in ihrem Antrag.
Mehr Frauenhausplätze und Präventionskampagnen
Eine zweite Anfrage der CSU dreht sich um Frauenhäuser: Die Landeshauptstadt habe sich laut CSU verpflichtet, die Istanbul-Konvention zu erfüllen. Das würde bedeuten, dass sie 159 Frauenschutzplätze anbietet. Mit Stand April 2023 waren es aber nur 78. Schon 2020 gab es Pläne der Stadt, das Angebot auszubauen, bis zu 48 sollten dazukommen.
Doch das ist bis jetzt nicht passiert, ein dafür vorgesehenes zweites Frauenhaus in Milbertshofen konnte die Stadt nicht realisieren – noch in diesem Jahr sollte das Sozialreferat von einer Alternative berichten. Dazu möchte die CSU in ihrem Antrag Einzelheiten erfahren.
In einem dritten Antrag fordert die CSU mehr Prävention in weiterführenden Schulen und in "medienwirksamen Kampagnen", damit Jugendliche nicht Opfer von Zuhältern werden, die sie über die sogenannte "Loverboy"-Methoden manipulieren wollen.
"Orange Bank" und eine neue Broschüre in leichter Sprache

Die Stadt hat am heutigen Tag gegen Gewalt an Frauen am Eilsabethmarkt eine "Orange Bank" aufgestellt. Die Sitzbank soll ein Zeichen setzen – es ist bereits die zweite in München, die andere steht am Viktualienmarkt.
Die städtische Gleichstellungsstelle für Frauen hat außerdem eine neue Broschüre zum Thema in leichter Sprache herausgebracht. Die findet sich hier online abrufbar oder sie kann unter 089/233-92465 bei der Gleichstellungsstelle bestellt werden.