Täter stellt sich
MÜNCHEN - Der Raucher, der in der U-Bahn einen Münchner Fernmeldetechniker zusammengeschlagen und schwer verletzt hat, sitzt in U-Haft. Der 23-jährige Münchner hat sich den Ermittlungsbehörden gestellt und auch bereits ein Geständnis abgelegt.
Tagelang traute sich der 23-Jährige kaum mehr aus dem Haus. Überall war sein Foto zu sehen – der Raucher, der in der U-Bahnstation Giselastraße einen Fernmeldetechniker zusammenschlug, weil der ihn gebeten hatte, seine Zigarette auszumachen.
Donnerstagmorgen um 7.30 Uhr meldete sich ein Anwalt beim Polizeipräsidium und kündigte an, sein Mandant sei einer der gesuchten U-BahnSchläger. Der 23-Jährige wolle sich freiwillig stellen. Um 13.30 Uhr erschienen beide beim Kommissariat K 23 in der Bayerstraße. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Der Mann, der in München und Hessen einen Wohnsitz hat, legte ein Geständnis ab. Einzelheiten wollen Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag bekannt geben.
Opfer liegt noch immer im Krankenhaus
Sein Opfer, Josef K. (43), liegt im Schwabinger Krankenhaus; linke Schulter und das Becken sind gebrochen, mehrere Rippen geprellt. „Ich bin bis oben voll mit Schmerzmitteln", erzählte Josef K. der AZ.
Am Sonntagabend war er mit der U-Bahn zur Giselastraße gefahren. Im Abteil saß der 23-Jährige und rauchte. Josef K. bat ihn, die Zigarette auszumachen. Als er ausstieg, spuckte ihm der Raucher an. Josef K. wollte ihn zu Rede stellen. Da flippte der andere aus und schlug zu. „Ich bring’ dich um“, soll er gebrüllt haben.
U-Bahnschläger sitzt in U-Haft
Wegen der Morddrohung könnte es sein, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren als versuchtes Tötungsdelikt wertet. Derzeit sitzt der 23-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung in U-Haft. Die Nacht verbrachte er in einer Zelle im Polizeipräsidium.
Zweiter Schläger ist noch immer flüchtig
Von dem zweiten Schläger, der am Samstagmorgen einen Griechen (21) mit einer Sektflasche niederschlug, fehlt dagegen jede Spur.
Ralph Hub
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