Szene-Wirt Hugo Bachmaier geht gegen die GEMA vor: "Schlimmer als die Mafia"
München - "Gerade habe ich nach dieser schlimmen Zeit für die Gastronomie wieder positiv in die Zukunft geschaut - und dann kam die Gema." Das sagt Hugo Bachmaier (64) am Telefon zur AZ. Was ist da los?
Der Münchner Szene-Wirt, eigentlich hart im Nehmen, hat für sein Lokal Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße höchst unerfreuliche Post bekommen. Absender: die Gema.
DEHOGA-Mitarbeiterin: "Die GEMA kann machen was sie will"
Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte ist eine Organisation von Komponisten, Musikern und Verlegern, die in Deutschland die Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte der Werke ihrer Mitglieder treuhänderisch wahrnimmt. Oder, wie es eine Mitarbeiterin der Dehoga (Hotel- und Gaststättenverband) gegenüber Bachmaier formuliert hat: "Die sind Monopolist, die können machen, was sie wollen."
Diese Willkür geschieht nun in Bachmaiers Augen. Er zahlt seit Jahren monatlich 400 Euro an die Gema, dafür, dass bei ihm "Musik dudeln darf". Doch jetzt fordert die Gema von ihm eine Nachzahlung von 3.557,60 Euro für "Tanzmusik mit Musikern".
Berechnung ergibt laut Bachmaier keinen Sinn
Bachmaier: "Seit Corona herrscht Tanzverbot, das ist völlig absurd." Weil bei dem Schreiben die Größe seines Lokals mit "Saal 400 Quadratmeter" angegeben wurde, wehrte er sich: "Ich habe keinen Saal und nur 207 Quadratmeter Fläche. Die haben mich wohl mit dem Hofbräukeller verwechselt."
Anschließend bekam er von der Gema eine neue Forderung (2668,20 Euro) aufgebrummt, gegen die er anwaltlich vorgehen will: "Die Gema ist schlimmer als die Mafia - das lass ich mir nicht gefallen."