SWR: Zschäpe hat Briefkontakt mit Gefangenem aus rechter Szene
München - Die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess, Beate Zschäpe, soll Briefkontakt mit einem anderem Gefangenen aus der rechten Szene haben. Wie der Sender „SWR Info“ berichtet, wurde der Brief Zschäpes in der Zelle eines Strafgefangenen in Bielefeld gefunden. Dieser habe der verbotenen „Hilfsorganisation Nationaler Gefangener“ (HNG) angehört.
In dem 30 Seiten langen Brief schreibe Zschäpe über den Alltag in der Haft, das Essen und das Verhältnis zu dem Empfänger. „Zu letzterem Thema wird sie sehr persönlich und intim, scheint sich in eine Phantasiewelt hineinzuschreiben“, schreibt der ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt. Sie beschreibe, wie sie mit dem Hubschrauber von Zwickau nach Karlsruhe zum Ermittlungsrichter geflogen wurde. Der Ausblick sei grandios gewesen, sie habe die weihnachtliche Stimmung genossen.
Mit ihrer Rolle als Angeklagte beschäftige sich die 38-Jährige in dem Brief jedoch nur am Rande. Zschäpe soll gemeinsam mit Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) gebildet haben. Die Terrorgruppe wird für zehn Morde verantwortlich gemacht.