Super Allerwelts-Programm

Filmmuseum: Die besten Studentenfilme der Welt vom 17. bis 22. November in München
von  Abendzeitung
Oscar-prämiert: "Auf der Strecke"
Oscar-prämiert: "Auf der Strecke" © filmfest

Filmmuseum: Die besten Studentenfilme der Welt vom 17. bis 22. November in München

Es ist Nacht. Die S-Bahn gähnend leer. Ein Paar streitet sich, bis die Frau entnervt aussteigt - sehr zur Freude eines Warenhausdetekivs, der bereits seit längerem ein Auge auf sie geworfen hat. Plötzlich pöbeln drei Jugendliche den sitzen gelassenen Mann an. Erst streiten sie sich, dann tritt einer der Jungs brutal zu. Anstatt einzugreifen flieht der Warenhausdetektiv feige aus dem Zug.

Diese beklemmende Szene spielt sich in Reto Caffis Kurzfilm „On the Line“ ab, der kürzlich mit dem Studentenoscar ausgezeichnet wurde. Neben „On the Line“ sind 43 weitere Arbeiten junger Filmemacher vom 17. bis zum 22. November auf dem 28. „Filmschulfest München 2008“ zu sehen. Sie stammen aus 23 Ländern und wurden von insgesamt 35 Filmhochschulen eingereicht. Ihnen gemein ist der Wille junger Regisseure mit einer eigenen Handschrift erstmalig auf sich aufmerksam zu machen. Und ihre Erfolgsaussichten scheinen rosig, bedenkt man, dass heutige Filmgrößen wie Florian Henckel von Donnersmarck, Caroline Link oder Lars von Trier zu Studentenzeiten alle an diesem Filmschulfest teilnahmen.

Für den Zuschauer besonders reizvoll an dem Festival ist der direkte Kontakt mit den jungen Filmregisseuren, die ihre Werke alle persönlich vorstellen werden und auf einen der begehrten zwölf Filmpreise spekulieren. Eine fünfköpfige Jury unter der Leitung von Marc Rothemund („Sophie Scholl“) wird am Samstag die Gewinner küren. Ein direkter Trend lässt sich bei dem breiten Teilnehmerfeld kaum ausmachen. Die Genrepalette der 30 Sekunden bis 38 Minuten langen Produktionen reicht von Sozialdramen über Demenzkranke („Dark Red“), bittersüßen Liebesfilmen („Sixforty-Five“) bis zu abgefahrenen Animationsfilmen („Bloody Merry Christmas“). Auffällig an dem diesjährigen Filmjahrgang ist auch die große Teilnehmerzahl osteuropäischer und israelischer Arbeiten, während Frankreich völlig unter den Tisch fällt.

Um dem internationalen Anspruch gerecht zu werden, wurden die 44 Produktionen in zehn verschiedene Programme zu je vier oder fünf Kurzfilmenaufgeteilt. Dabei ist kein Land doppelt verteten. Dem Zuschauer bleibt es vorbehalten, für welches internationale Filmmenü er sich letztlich entscheidet. Florian Koch

Wann: ab heute, Montag bis Samstag, 22. November. Wo: Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1. Karten: Filmmuseum München, St-Jakobs-Platz 1, 1. Stock, Festivalzentrum; 17. bis 22. November 10 Uhr bis zum Beginn der letzten Vorstellung. Preise: Einzelkarte: 4 Euro; Festivalpass (für alle Vorstellungen): 25 Euro; Festivalpass für Studenten: 15 Euro. Programm: www.filmschoolfest-munich.de. Gezeigt werden 44 Beiträge von 34 Filmschulen aus 23 Ländern.

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