Südstaaten Chansons
Frankreich und Amerika: Moriarty schaffen mühelos die Musik-Verbindung
Der Amerikaner und der Franzose haben kulturell nicht eben viele Berührungspunkte. Sieht man einmal vom Cajun-Sound im Sumpfland Louisianas ab. Mit der Gruppe Moriarty ist dennoch eine Kooperation zu Stande gekommen, die zeigt, wie sich die musikalischen Traditionen Amerikas und Europas ergänzen können.
Die Mitglieder der Band tragen die kulturelle Polarität teilweise schon durch ihre Eltern aus Amerika und Frankreich in sich. „Gee Whiz But This Is A Lonesome Town“ heißt ihr aktuelles Album, mit dem sie in Frankreich in die Top 30 der Hitparade vorstießen. Moriarty, das sind keine bemühten Weltmusiker, die mit dem Willen zur Entdeckung den Blues und den Folk in ihre Heimat hinüberziehen.
Nein, die von Rosemary Moriarty gesungenen Folk-Nummern sind im filigranen Gesamtklang der Band natürlich Chansons in englischer Sprache. In einem Song wie „Jimmy“ knarrt das Banjo wie ein altersschwacher Schaukelstuhl auf einer Südstaatenveranda und die Mundharmonika wimmert wie der Wind. Selbst wenn Moriarty ganz in der Country-Zauberwelt jenseits des Atlantiks aufgehen, sind sie nie Überläufer, sondern zeitweise Angekommene. Das Drum–Set dieser Band ist übrigens ein alter Koffer: ein Schlagzeug mit Symbolgehalt. Christian Jooß
Die Registratur, Blumenstraße 28, Eintritt: 21 Uhr, Eintritt: 16 Euro,
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