Studie: Lehel ist das teuerste Stadtviertel Deutschlands

Aktuelle Studie zu den Immobilienpreisen in Deutschland: München liegt – mal wieder – ganz vorne. Ein Stadtteil ist besonders teuer.
Timo Lokoschat |
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Blick auf die Lukaskirche im Lehel. Das Viertel ist mit Durchschnittsmieten von 16,70 Euro das teuerste (nicht nur) Münchens
Martha Schlüter Blick auf die Lukaskirche im Lehel. Das Viertel ist mit Durchschnittsmieten von 16,70 Euro das teuerste (nicht nur) Münchens

München - Es ist wohl eine der stolzesten Karrieren, die ein ehemaliger Auenwald hinlegen kann: Einst vor allem von armen Leuten bevölkert, ist das Lehel längst aufgestiegen – und zu Deutschlands teuerstem Stadtteil avanciert. Das ergibt eine Studie, die der weltweit agierende Immobilienberater „NAI apollo group“ jetzt veröffentlicht hat.

Wer unter der Postleitzahl 80538 lebt, zahlt im Schnitt mehr Miete als jeder andere Bewohner der Republik: 16,70 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet: Für eine 60-Quadratmeter-Wohnung werden rund 1000 Euro fällig – ohne Nebenkosten.

Dafür gibt’s dann die Isar im Osten, den Englischen Garten im Westen, die Kirchen St. Anna und St. Lukas, zahlreiche Museen wie das Haus der Kunst oder die Schack-Galerie. Sogar der Biergarten am Chinesischen Turm zählt – was viele nicht wissen – offiziell zum Stadtteil Lehel.

Platz 2 belegt Schwabing – genauer: die Postleitzahl 80802 – mit 16,40 Euro pro Quadratmeter. An dritter Stelle folgt die Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (PLZ 80469).

Erst auf Rang 4 landet ein Viertel außerhalb Münchens: die Hamburger Hafencity, in der durchschnittlich 16,35 Euro pro Quadratmeter verlangt werden. Das Gebiet ist vollständig von Fluss- und Kanalläufen umgeben – und das größte Stadtentwicklungsprojekt der Hansestadt. Bis voraussichtlich Mitte der 2020er Jahre sollen auf dem Areal Wohneinheiten für bis zu 12000 Menschen und bis zu 40000 Arbeitsplätze entstehen.

Bei Sturmflut droht die Hafencity allerdings abzusaufen. Ein Deich kam für die Planer nicht infrage, um den „offenen Charakter“ zur Elbe zu erhalten. Deshalb wird in manchen Gebäuden das Erdgeschoss als Tiefgarage genutzt. Zur Evakuierung des Geländes ist die Kibbelstegbrücke errichtet worden. Dieses Risiko nehmen die Mieter in Kauf.

Von der Isar geht bekanntlich selten Gefahr aus – noch ein Standortvorteil für München. Auch auf dem Markt der Eigentumswohnungen liegt Bayerns Hauptstadt auf Rang 1 – mit 4300 Euro pro Quadratmeter. Eine Steigerung von fast 13 Prozent zum Vorjahr. In Hamburg sind es 3380 Euro, also pro Quadratmeter fast 1000 Euro weniger.

Der teuerste Stadtteil bei den Eigentumswohnungen ist natürlich ebenfalls ein Münchner – Schwabing mit 7880 Euro.

Übrigens: Selbst für die günstigsten Wohnungen Münchens zahlen Käufer mehr als für alle Spitzenlagen in Leipzig, Dresden und Dortmund. Ein Rekord, auf den man stolz sein kann?

 

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