Student vergewaltigt 22-Jährige in Männer-WG

MÜNCHEN Ein anfänglicher Flirt endet für den Studenten Kosta S. (23) vor dem Münchner Amtsgericht. Die Staatsanwalt wirft ihm Vergewaltigung der Studentin Lena B. (22, Namen geändert) vor. Im „Atomic Café“ an der Neuturmstraße 5 lernen sie sich kennen.
Sie findet ihn gleich symphatisch, man kommt ins Gespräch. Dann der erste Kuss. Der Student fragt: „Fahren wir zu mir?“ Am Morgen des 20. August 2011 nehmen sie gemeinsam ein Taxi. Er wohnt in einer WG in Haidhausen. Zwei seiner Mitbewohner sitzen noch vor der Playstation.
Das dritte WG-Mitglied liegt mit seiner Freundin im Bett. In seinem Zimmer zieht Lena B. ihre Schuhe aus, setzt sich aufs Bett. Dann aber sagt sie: „Ich fahre lieber nach Hause.“ Als sie ihre Schuhe wieder anziehen will, reißt er ihr sie aus der Hand, haut ihr mit der Faust mehrmals ins Gesicht.
Als sie sagt: „Ich bleibe da“, hört er auf zu schlagen. Ohne Kondom fällt er über sie her. „Ich muss dringend zur Toilette“, sagt sie. Sie verlässt nackt das Zimmer, versucht die Mitbewohner auf sich aufmerksam zu machen, schreit laut um Hilfe. Kosta S. zerrt sie zurück ins Zimmer, sperrt ab, würgt sie.
Die Playstation-Spieler treten jetzt die Tür des Angeklagten ein, helfen ihr. Kosta S. wird festgenommen. Von der Vergewaltigung habe niemand etwas mitbekommen, heißt es. Neun Monate sitzt er bereits in U-Haft und gesteht: „Ich wollte das nicht. Es tut mir leid.“ Um den Schmerz der Frau etwas zu lindern, übergab er ihr 5000 Euro und will ihr drei Jahre lang jeden Monat 150 Euro überweisen. Das Urteil ist daher milde: zwei Jahre auf Bewährung und 50 Stunden gemeinnützige Arbeit.