"Strohballen-Mörder" will zurück nach Hause

Erst flüchtete er vor dem Gefängnis nach Brasilien – jetzt will der „Strohballen-Mörder“ plötzlich freiwillig heim. Er beteuert seine Unschuld.
von  Torsten Huber
Vor dem Landgericht Regensburg wurde Thomas L. schuldig gesprochen seinen Onkel getötet zu haben. Nun ist er auf der Flucht und möchte wieder nach Hause.
Vor dem Landgericht Regensburg wurde Thomas L. schuldig gesprochen seinen Onkel getötet zu haben. Nun ist er auf der Flucht und möchte wieder nach Hause. © dpa

Straubing - Ein flüchtiger Mörder aus Bayern hat auf Youtube seine Rückkehr nach Deutschland angekündigt. „Ich kümmere mich momentan selbst um einen Rückflug“, sagte der verurteilte Verbrecher in einem Video, das ihn in Brasilien zeigen soll. In einem weiteren Film beteuerte der 34- J ährige erneut seine Unschuld.  

Die Behörden in Deutschland hätten einseitig gegen ihn ermittelt und ihn sofort als einzig möglichen Täter gesehen. „Wenn er zurückkommt, erledigt sich unser Rechtshilfeersuchen von selbst“, sagte Klaus-Dieter Fiedler von der Staatsanwaltschaft Straubing am Mittwoch.

Das Auslieferungsersuchen bei den brasilianischen Behörden laufe jedoch derzeit weiter. Der Mann, der als sogenannter Strohballen-Mörder bekannt wurde, sollte Mitte August eine lebenslange Haftstrafe antreten. Als Polizisten ihn in seiner Wohnung in Niederbayern abholen wollten , hatte er sich zu Verwandten nach Brasilien abgesetzt.

Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hat er im Februar 2007 seinen Onkel aus Habgier getötet und die Leiche zwischen Strohballen am Straubinger Tierpark abgelegt. Das Oberlandesgericht Nürnberg hatte im März den Haftbefehl gegen den Mann aufgehoben – bis zur Entscheidung über seine Revision. Als die verworfen wurde, erfuhr dies der 34-Jährige drei Tage vor der Staatsanwaltschaft und nutz t e den zeitlichen Vorsprung zur Flucht.

 

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