Streit ums neue Hotel Königshof geht weiter
Auch wenn sein erster Entwurf vom neuen Königshof auf einhellige Ablehnung stößt, ist Wolfgang Lorch, der Architekt, zufrieden
München - Eine „grüne Krone“ für den Königshof – diese Idee hat Architekt Wolfgang Lorch am Dienstag vor der Stadtgestaltungskommission vorgestellt. Und kam damit nicht gut an.
Von „Schnapsidee“ bis „albern“ reichte die Kritik der Stadträte und Architekten, die in dem Gremium sitzen (AZ berichtete). Am Tag danach ist der Saarbrücker Architekt trotzdem guter Dinge. „Wir sind nicht unglücklich mit der Kommissions-Entscheidung. Die ist gut“, sagt Lorch. Er habe ja bloß eine Vorstudie gezeigt. Und jetzt, nach den Anregungen, habe er eine Basis für einen Entwurf. In seiner Präsentation hatte er dem Hotel ein Terrassengeschoss aufgesetzt – das sollte von einem Metallgeflecht umgeben und begrünt sein. Der Vorschlag fiel durch. Krachend.
Nun sagt Lorch: „Die grüne Krone ist vom Tisch.“ Stattdessen plant er, dass der Königshof mit einem Loggia-Geschoss endet. Von dort oben sollen Gäste des Sterne-Restaurants den Blick über die Stadt genießen können.
Die Kommission bat den Architekten außerdem, „die Ausprägung einer Beletage zu überdenken“. Einige Mitglieder hängen nämlich an dem „Bauchladen“, den das jetzige Gebäude hat. Gemeint ist damit die verglaste Auswölbung der Fassade, dort wo bisher das Restaurant liegt. Diesem Wunsch will Lorch nun insofern nachkommen, als die Hotel-Lobby im ersten Stock sich „stärker zum Stachus hin orientieren“ soll.
Im Erdgeschoss sind übrigens Ladenlokale geplant. Nach der Sitzung ist der Architekt, dessen Büro „Wandel Hoefer Lorch“ auch den St.-Jakobs-Platz neu gestaltet hat, in zweierlei Hinsicht erleichtert: „Niemand hat den Königshof zu einem Kleinod der 50er Jahre verklärt.“
Einem Abriss steht also nichts im Wege. Und: Niemand hatte etwas dagegen, dass der Königshof am Stachus wächst. Er soll acht Meter höher werden als bisher. Mancher der Experten hätte sich sogar noch mehr vorstellen können. Aber Lorch findet: „Höher sollte man nicht gehen.