Streit um Sitzplatz – da stach er zu
Ein 64 Jahre alter Stadtstreicher hat einen Studenten am Hauptbahnhof mit einem Messer attackiert und im Gesicht schwer verletzt. Die Männer waren um einen Sitzplatz in der U-Bahn in Streit geraten.
MÜNCHEN Der Obdachlose hatte sich am Mittwochfrüh in einem Waggon der U 1 breit gemacht. Seine gesamten Habseligkeiten standen neben ihm auf der Sitzbank. Höflich erkundigte sich ein Student aus München, ob er Platz nehmen könne. Doch der Stadtstreicher reagierte nicht. Der 26-Jährige zwängte sich auf die verbleibende Sitzfläche. Doch da rastete der 64-Jährige aus. Er pöbelte den Studenten an und drohte, ihn zu erschießen.
Als die U-Bahn im Hauptbahnhof einfuhr, bespuckte der Obdachlose den Studenten und stieg aus. Der Student folgte ihm und wollte ihn zur Rede stellen. Auf der Rollreppe zum Zwischengeschoss eskalierte der Konflikt. Unvermittelt zog der 64-Jährige ein Taschenmesser und ging damit auf den jüngeren Mann los. Die Klinge traf den Studenten oberhalb des Mundwinkels und schlitzte seine Wange bis unterhalb seines Ohrs auf.
Der 26-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht und sofort operiert. Unklar ist, ob er durch die Attacke bleibende Schäden davonträgt.
Nach kurzer Flucht festgenommen
Dem Messerstecher gelang zunächst die Flucht. Der Obdachlose fuhr mit einer S-Bahn zum Isartor. Ein Zeuge folgte ihm und konnte die Polizei alarmieren, die den Täter festnahm.
Gegen den Obdachlosen erging Haftbefehl. Die Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.
Ralph Hub
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