Streit eskaliert: Bentley-Fahrer fährt Radler um
Nachdem ein Radfahrer einem Autofahrer in Pullach die Vorfahrt genommen hatte, brach ein Streit zwischen den beiden aus. Letztlich erfasste das Auto den Radfahrer, der daraufhin stürzte und verletzt wurde. Die Polizei geht bislang nicht von Absicht aus.
Pullach - Ziemlich dreist behinderte ein Grafikdesigner auf seinem Rennrad am Sonntagmorgen einen Geschäftsführer in seinem Bentley. Die britische Nobellimousine hatte an der Kreuzung Margarethen- und Heilmannstraße klar Vorfahrt.
Der 55-jährige Geschäftsführer aus Pullach musste scharf bremsen, um eine Kollision zu verhindern. Aus Wut schickte er dem Radler-Rambo einen kurzen Gruß mit der Lichthupe hinterher. Der antwortete dem Autofahrer mit dem ausgestreckten Mittelfinger der rechten Hand. Das machte den Bentley-Fahrer nur noch viel wütender. Er gab Gas und setzte sich mit der Limousine neben den Radler und ließ die Scheibe auf der Beifahrerseite heruntergleiten, um dem Grafikdesigner ein paar klärende Worte zurufen zu können. Prompt eskalierte die Diskussion in Sachen Höflichkeit und Rücksichtnahme im Straßenverkehr weiter.
Radfahrer spuckte durch offenes Fenster auf Beifahrersitz
Denn den 51-Jährigen ließ die Belehrung seines Kontrahenten kalt. Statt sich reuig und einsichtig zu zeigen, spuckte der Münchner auf die teuren Ledersitze der Limousine. Dabei vergaß der Bentley-Fan alles, was er je über vornehme britische Zurückhaltung gehört hatte.
Er rückte dem Radler so dicht auf die Pelle, dass er mit dem Auto den Hinterreifen des Rads erwischte. Der 51-Jährige verlor die Kontrolle, wurde aus dem Sattel gehoben und landete auf der Straße. Beim Sturz erlitt der Grafikdesigner eine Fraktur des linken Sprunggelenks sowie Prellungen und Schürfwunden. Der Münchner kam ins Krankenhaus.
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Noch schlimmer erging es dem Rennrad. Das wurde vom Bentley erfasst und platt gewalzt. Der Schaden an beiden Fahrzeugen wird von der Polizei auf rund 6500 Euro geschätzt.
Sowohl gegen den Bentley-Fahrer als auch gegen den Radler wird ermittelt. Der 51-Jährige muss sich wegen Beleidigung verantworten, der Geschäftsführer wegen fahrlässiger Körperverletzung.
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