Streik in München: Müllabfuhr und Kitas betroffen
München/Nürnberg - An der zweiten Warnstreikwelle des öffentlichen Dienstes in Bayern haben sich mehr als 14.000 Beschäftigte beteiligt. „Es sind deutlich mehr geworden als erwartet“, sagte ver.di-Sprecher Hans Sterr am Dienstag in München. Betroffen sind unter anderem Kinderbetreuungseinrichtungen, Müllabfuhren, Straßenreinigungen, öffentliche Verwaltungen, Sparkassen und Theater. Mit den Arbeitsniederlegungen wollen die Gewerkschaften ver.di und GEW in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber von Bund und Kommunen erhöhen.
Die zentralen Streikveranstaltungen sollen in München und Nürnberg stattfinden. Aber auch in vielen anderen Städten in Bayern legten die Beschäftigten ihre Arbeit nieder. So gab es Warnstreiks in Augsburg, Ingolstadt, Passau, Deggendorf, Bamberg, Rosenheim und Aschaffenburg. „Wir haben nicht flächendeckend zu Streiks aufgerufen“, sagte Sterr. Insofern sei die hohe Beteiligung an der Streikwelle ein voller Erfolg. Nicht betroffen ist der öffentliche Nahverkehr in Bayern.
Schwerpunkte bei Kindertagesstätten und Müllabfuhr
Besonders viele Mitarbeiter von Kindertagesstätten und Müllabfuhren beteiligten sich an den Arbeitsniederlegungen. „Es ist schade für die Eltern. Sie mussten sich anders organisieren“, sagte Sterr. Deshalb habe ver.di den Ausstand rechtzeitig vorher angekündigt. „Wir haben um Verständnis gebeten, dass die Erzieherinnen ihre Interessen vertreten müssen.“ Auch der Streik der Müllabfuhren macht sich bereits in den Münchner Straßen bemerkbar. „Die Straßen in München sind etwas weniger sauber, als man das von München gewohnt ist“, sagte der Fachbereichsleiter für Entsorgungswirtschaft bei ver.di, Erich Brändle.
Fortsetzung der Tarifverhandlungen am 28. März
An der ersten Warnstreikrunde in Bayern am 8. März hatten sich rund 12.500 Beschäftigte beteiligt. Ver.di und die GEW fordern 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 200 Euro mehr. Die Arbeitgeber boten bisher eine Gehaltssteigerung von insgesamt 3,3 Prozent für zwei Jahre an. Ver.di lehnt das Angebot ab und hat die Arbeitgeber aufgefordert, bei der nächsten Verhandlungsrunde ein „substanzielles“ Angebot vorzulegen. Die Tarifverhandlungen gehen am 28. März und 29. März in Potsdam in die dritte Runde.
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