Streik im Einzelhandel! Das lockere Pfingst-Shoppen fällt aus

Auch am Pfingstsamstag legen die Verkäufer in der Münchner City die Arbeit nieder. Manche Geschäfte bleiben deshalb zu.
Florian Zick |
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Der nächste Streik, die nächste Streik-Kundgebung – diesmal sind es die Verkäufer am Stachus.
Daniel von Loeper Der nächste Streik, die nächste Streik-Kundgebung – diesmal sind es die Verkäufer am Stachus.

Auch am Pfingstsamstag legen die Verkäufer in der Münchner City die Arbeit nieder. Manche Geschäfte bleiben deshalb zu.

München - Wer das jetzt anstehend Pfingstwochenende mit einem kleinen Einkaufsbummel beginnen wollte, hat womöglich Pech. Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifkonflikt mit dem Groß- und Einzelhandel ihre Mitglieder erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. In der Münchner Innenstadt bleiben deshalb wohl auch am Samstag wieder einige Läden geschlossen.

Bereits am Freitagvormittag trafen sich am Stachus um die 500 Verkäufer aus den umliegenden Geschäften, um für mehr Lohn und bessere Arbeitszeiten zu demonstrieren. Mehrere Läden konnten deshalb nicht öffnen, zumindest nicht zu den gewohnten Zeiten. Heute werden die Ausstände fortgesetzt. Eine schnelle Einigung scheint ausgeschlossen.

Viele Einzelhändler reagierten mit Unverständnis auf den Warnstreik. Die Modekette Esprit stellte ihre streikenden Mitarbeiter sogar vorübergehend frei. Von „Angstmache“ und „massivem Druck“ spricht Gewerkschafter Hubert Thiermeyer deshalb auch. Eine solche Aussperrung werfe kein gutes Licht auf ein Unternehmen, sagt er. „Wie sollen die Beschäftigten noch gut mit einem Betrieb zusammenarbeiten“, fragt Thiermeyer, „wenn schon nach einem Streiktag so eine Reaktion kommt“.

Insgesamt wertet Thiermeyer die Verdi-Aktion aber als großen Erfolg. Schließlich gehe es für die Verkäufer um deutlich mehr als nur um mehr Geld. Es gehe um die Zukunft der gesamten Branche, sagt er. Denn mit den jetzigen Gehältern würden sich die Angestellten lediglich einen Rentenanspruch erwerben, der letztlich sogar unter der gesetzlichen Grundsicherung liege.

Verdi fordert für die Beschäftigten im Einzelhandel deshalb ein Lohnplus von 5,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben bisher lediglich 1,5 Prozent angeboten. Thiermeyer gibt sich jedoch kämpferisch: Die Verkäufer hätten alle einen ungeheuren Mut, sagt er, „die halten auch noch länger durch“.

Auslöser für den Streik ist die Ankündigung der Stadt München, auch beim Stadtgründungsfest am 14. Juni einen verkaufsoffenen Sonntag veranstalten zu wollen. Diesen drohenden Zusatz-Arbeitstag hat Verdi zum Anlass genommen, im Einzelhandel den Arbeitskampf aufzunehmen.

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