Streichel-Stopp im Tierpark Hellabrunn: Was dahinter steckt

München - Da werden viele Eltern ihren enttäuschten Kindern ein Trost-Eis spendieren müssen: Bereits seit Anfang des Jahres sind nämlich die beiden Streichelgehege im Tierpark Hellabrunn geschlossen.
Streichelgehege im Tierpark Hellabrunn: Aus "Tiermanagementgründen" geschlossen
"Tiermanagementgründe" heißt es kryptisch auf der Webseite des Tierparks.
Eine AZ-Anfrage zeigt, was hinter dem Begriff steckt: "Das derzeit erhöhte Risiko für verschiedene Tierseuchen, welche aktuell in Europa vorkommen", erläutert Sprecherin Lisa Reininger. Insbesondere die Maul- und Klauenseuche hebt sie hervor.
Alarmiert wurde der Tierpark im Januar, unter anderem wegen drei Vogelgrippe-Todesfällen im Nürnberger Zoo und wegen eines Falls von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg. Das "Rendezvous beim Lieblingstier" wurde gestoppt – und eben die beiden Streichelgehege geschlossen.

"Um die Sicherheit unseres wertvollen Tierbestands zu gewähren und das Risiko eines Tierseuchenausbruchs so gering wie möglich zu halten, ist der Kontakt zwischen Besucher und Tieren nur eingeschränkt möglich", so Reininger.
Streichelgehege in Hellabrunn: "Noch keine Planungen, ob und wann diese wieder öffnen"
Wieder eingeschränkt möglich ist mittlerweile das "Rendezvous mit dem Lieblingstier" laut Reininger. Die Streichelgehege für Kinder beim Isar-Eingang und im Mühlendorf aber bleiben geschlossen – und es gibt aktuell keine Aussicht darauf, dass sich das bald ändern könnte: "Derzeit gibt es noch keine Planungen, ob und wann diese wieder öffnen", so Reininger.
Anders zum Beispiel in Nürnberg: Dort gab es im April sogar Nachwuchs bei den Zwergziegen – und die können Kinder ausgiebig streicheln. Schon Mitte April wurde ganz Deutschland von der Weltorganisation für Tiergesundheit offiziell für "frei von Maul- und Klauenseuche" erklärt.