Strafen für Werbe-Radl: Zweierlei Maß

Die Rathausreporterin Emily Engels über Strafen für Werbe-Radl in München.
von  Emily Engels
Mitten in den Zeiten, in denen die Gastronomen und andere Gewerbetreibende ums Überleben kämpfen, verteilt das KVR Knöllchen: 160 Euro wöchentlich für ein Radl, das am Laternenpfahl lehnt.
Mitten in den Zeiten, in denen die Gastronomen und andere Gewerbetreibende ums Überleben kämpfen, verteilt das KVR Knöllchen: 160 Euro wöchentlich für ein Radl, das am Laternenpfahl lehnt. © privat, AZ

Mehrmals hat die Stadt verkündet, sie würde Gastronomen in diesen harten Corona-Zeiten nicht im Stich lassen. Gleichzeitig setzen sich Stadtrat und Verwaltung für ein autoärmeres München ein. Radl bekommen mehr, Autos weniger Raum.

Was so gar nicht zu den großen Worten der Politik passt: Mitten in den Zeiten, in denen die Gastronomen und andere Gewerbetreibende ums Überleben kämpfen, verteilt das KVR Knöllchen: 160 Euro wöchentlich für ein Radl, das am Laternenpfahl lehnt.

Das Argument: Am Rad sei ein Werbeschildchen angebracht. Nun ja. Autos dürfen derweil weiterhin ohne zu zahlen mit dicken Werbeaufschriften an Münchens Straßen parken. Die bizarre Unterscheidung des KVR: Die Autos erfüllten weiterhin ihren Hauptzweck als Fortbewegungsmittel. Räder etwa nicht?

Nun ist der Stadtrat gefordert: Indem er das KVR zu Kulanz auffordert – oder diese Regeln ganz abschafft. Für Gewerbetreibende, die mit dem Rad unterwegs sind. Ganz vorbildlich – und so wie es doch angeblich gewünscht ist.

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