Strafe für Mord: "Jahrzehnte in Straubing"

Der 41-jährige soll den Münchner Manager Dirk Poschinger mit 13 Schüssen getötet haben. Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft lebenslängliche Haft. Die Bilder.
John Schneider |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dirk Poschinger von Camphausen wurde brutal ermordet
Polizei 11 Dirk Poschinger von Camphausen wurde brutal ermordet
Auslöser der Bluttat: Der schwarze Audi von Poschinger
AZ 11 Auslöser der Bluttat: Der schwarze Audi von Poschinger
Das Motiv: Diesen Audi wollte Poschinger verkaufen.
Daniel von Loeper 11 Das Motiv: Diesen Audi wollte Poschinger verkaufen.
Doch als er sich mit dem vermeintlichen Käufer trifft, tötet der ihn mit 13 Schüssen aus einer Kleinkaliberpistole.
Polizei 11 Doch als er sich mit dem vermeintlichen Käufer trifft, tötet der ihn mit 13 Schüssen aus einer Kleinkaliberpistole.
Witwe Daniela von Poschinger-Camphausen verfolgt der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ihres Mannes.
Torsten Huber 11 Witwe Daniela von Poschinger-Camphausen verfolgt der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder ihres Mannes.
Der letzte Weg von Dirk von Poschinger-Camphausen. Der Manager ist am Samstag auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt worden.
Daniel von Loeper 11 Der letzte Weg von Dirk von Poschinger-Camphausen. Der Manager ist am Samstag auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt worden.
Die engste Familie und dazu rund 200 Freunde und Kollegen gaben dem zweifachen Familienvater die letzte Ehre.
Daniel von Loeper 11 Die engste Familie und dazu rund 200 Freunde und Kollegen gaben dem zweifachen Familienvater die letzte Ehre.
Dirk von Poschinger-Camphausen: sein letzter Weg auf dem Münchner Waldfriedhof
Daniel von Loeper 11 Dirk von Poschinger-Camphausen: sein letzter Weg auf dem Münchner Waldfriedhof
Der Abschied von Dirk von Poschinger.
Daniel von Loeper 11 Der Abschied von Dirk von Poschinger.
Dirk von Poschinger-Camphausen: sein letzter Weg auf dem Münchner Waldfriedhof.
Daniel von Loeper 11 Dirk von Poschinger-Camphausen: sein letzter Weg auf dem Münchner Waldfriedhof.
Ein schwerer Gang für die Familie. Der Sarg mit dem adligen Manager wird durch den verschneiten Waldfriedhof getragen.
Daniel von Loeper 11 Ein schwerer Gang für die Familie. Der Sarg mit dem adligen Manager wird durch den verschneiten Waldfriedhof getragen.

Der 41-jährige soll den Münchner Manager Dirk Poschinger mit 13 Schüssen getötet haben. Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft lebenslängliche Haft. Die Bilder.

München  –  Als ob die Kleine etwas geahnt hatte: Die damals sechsjährige Tochter wollte Dirk von Poschinger-Camphausen am Morgen seines Todestages (14. Januar 2010) nicht gehen lassen.
„Sie schmuste, zog ihn immer wieder von der Tür zurück“, so erzählte es Gabriele Schöch, die Anwältin der Witwe Poschingers, gestern in ihrem Schlussplädoyer vor dem Schwurgericht.

Doch der Manager hörte damals nicht auf seine Tochter und verließ das Haus. Wenige Stunden später wurde er von 13 Schüssen getroffen. Die Leiche fand die Polizei zwei Tage danach im VW Bus von Rainer H. (41). Der gilt als mutmaßlicher Mörder; er leugnet die Tat aber bis heute.

Es gibt wenige, die an seiner Schuld zweifeln. Staatsanwältin Nicole Selzam gehört nicht zu ihnen. Sie fordert lebenslang und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld: „Eine so erdrückende und lückenlose Beweislast habe ich bei einem Indizien-Prozess noch nie beobachtet.“ Tatwaffe, Schlüssel für Handschellen und Autoschlüssel des Opfers fand man beim Angeklagten. Dazu kamen DNA-Spuren.

Rainer H. solle „Jahrzehnte in Straubing“ verbringen, sagte die Staatsanwältin: Der Angeklagte sei hochgefährlich. Bei der Tat habe er mit Habgier, Heimtücke und „Ermöglichungsabsicht“ einer Straftat gehandelt: Er habe Poschinger ermordet, um dessen Audi (Wert: 54 000 Euro) zu rauben.
Die beiden Verteidiger haben Zweifel an der Schuld ihres Mandanten, glauben, dass dessen hohe Intelligenz und die stümperhafte Ausführung des Mordes nicht zusammenpassen. Sie fordern Freispruch.

Kollegen hätten erklärt, dass Rainer H. zur Tatzeit bei der Arbeit gewesen sei. Deren Aussagen seien aber widersprüchlich, sagen die Ermittler.
Das Urteil des Schwurgerichts wird am Donnerstag verkündet. Wie immer es auch ausfällt: Daniela von Poschinger-Camphausen (auch gestern wieder im Gericht) und ihre Töchter bleiben mit vielen Fragen zurück. Fragen, die nur der Mörder beantworten kann. Doch der Mann auf der Anklagebank schweigt bis zum Schluss.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.