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Sterben in Schönheit

Die Politik-Chefin Natalie Kettinger über Läden, Lokale und Lockerungen.
Natalie Kettinger
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Ab 1. März kann man sich überall im Land wieder die Haare schneiden lassen - was den darbenden Friseuren von ganzem Herzen gegönnt sei. Doch während diese den Mindestabstand von 1,5 Metern gar nicht einhalten können, weil keine Schere so lange Klingen hat (und man das Ergebnis des Feinschnitts mit einem derartigen Grobwerkzeug auch gar nicht sehen wollte), müssen andere auf den brandneuen Inzidenzwert von 35 warten. Selbst wenn sie mit ihren Kunden gar nicht in Berührung kommen.

Da stellt sich schon die Frage: Schützt Haarspray gegen Sars-CoV-2? Oder warum sonst sollten Schuhekaufen, ein Besuch im Museum oder bei der Masseurin gefährlicher sein als ein Termin im Salon? Genau wie Friseure haben andere, die körpernahe Dienstleistungen anbieten, Handel, Kulturstätten und auch die Gastronomie, monatelang an Hygienekonzepten gefeilt und viel Geld in Schutzmaßnahmen investiert. Um jetzt, wo die 50er-Inzidenz in greifbarer Nähe ist, weiter vertröstet zu werden. Aber immerhin: Während ihre Existenz zugrunde geht, haben die
Kosmetikerinnen, Künstler und Köche ab März wieder die Haare schön. Ein verdammt schwacher Trost.

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11 Kommentare
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  • EigeneMeinung am 14.02.2021 11:42 Uhr / Bewertung:

    die Presse unterstützt ja unsere Poliker in Berlin und in den Landtagen mit aller Kraft und blindem Gehorsam. Die vierte Gewalt in diesem Staate ist erloschen.

  • HalloTom am 13.02.2021 18:41 Uhr / Bewertung:

    Ein einfacher Herren- bzw. Damenhaarschnitt ist, wie wir im hiesigen Hausstand festgestellt haben, ein recht schnell zu erlernender Skill: Auf YouTube ~10 Schnittanleitungen zum gewünschten Haarschnitt anschauen und man ist bereit loszulegen. Ausrüstung: Friseurschere, Langhaarschneider & Kamm. Natürlich braucht man dreimal so lange wie ein gelernter Friseur und das Ergebnis ist nicht ganz perfekt, aber es reicht um ordentlich auszuschauen. Was hat die Entscheider also motiviert ausgerechnet das wieder zu erlauben? Haben sie in ihrem Umfeld niemanden, der sich die Zeit nimmt sich die Grundlagen des Haareschneidens beizubringen? Trauen sie es niemandem zu? Gehen sie deshalb davon aus, das es der Rest der Bevölkerung ebenfalls nicht auf die Reihe bekommt? Ist die perfekte Außendarstellung in ihren Augen das wichtigste? Leute die durch die Massnahmen deutlich handfestere Probleme haben irgendwie selber schuld?

  • misterwinglet am 13.02.2021 17:47 Uhr / Bewertung:

    mir ist es nur noch egal, dann wird sich halt privat getroffen, keinen Menschen interessiert dieser Unsinn noch.. und von dem gesparten Geld geht's demnächst für drei Wochen nach Playa del Carmen / Cancun

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