Staunen, Applaus und ein Überraschungsgast: AZ-Karikaturist Dieter Hanitzsch präsentiert sein neues Buch

AZ-Karikaturist Dieter Hanitzsch stellt im Franziskaner sein neues Buch vor - und erzählt den Gästen aus seinem Leben. Ein alter Bekannter schaut vorbei.
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Er hat gute Laune - und verbreitet sie: Dieter Hanitzsch (l.) bei seiner Buchpräsentation mit AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
Er hat gute Laune - und verbreitet sie: Dieter Hanitzsch (l.) bei seiner Buchpräsentation mit AZ-Chefredakteur Michael Schilling. © Daniel von Loeper

München - Manche Dinge ändern sich nicht. Auch nicht im schnelllebigen Hochgeschwindigkeits-Internet-Zeitalter. "Fünf Sekunden, maximal sechs" dürfe es brauchen, bis der Betrachter eine politische Karikatur besehen und deren Pointe verstanden habe: "Sonst taugt die ganze Zeichnung nix!"

Diese Faustregel - und noch manches mehr - verrät Dieter Hanitzsch (88) an diesem Vormittag im König-Ludwig-Saal vom Franziskaner. Er muss es wissen: Er zeichnet Karikaturen seit 70 Jahren.

Vollbesetzt: Blick in den König-Ludwig-Saal des Franziskaner bei der Buchpräsentation.
Vollbesetzt: Blick in den König-Ludwig-Saal des Franziskaner bei der Buchpräsentation. © Daniel von Loeper

Das Publikum staunt und applaudiert an den richtigen Stellen. Kein Wunder. Die Menschen im Raum sind Hanitzsch-Fans - und gekommen, um mit dem populären Karikaturisten dessen neues Werk zu feiern: "Karikaturen aus der Abendzeitung", ein Buch mit 154 Hanitzsch-Zeichnungen von 2018 bis 2022, eine heiter-ironische Chronik unserer Zeit (160 Seiten, Verlag Attenkofer, 24 Euro, bestellbar zum Beispiel im AZ-Shop).

Hanitzsch: Schon als Jugendlicher zeichnet er für Freunde

Ehe er fleißig Bücher signiert (und nebenbei mit den Gästen Weißbier, Leberkäs und Weißwürst genießt), erzählt der bühnenerprobte Hanitzsch von seinen Anfängen: Schon als Jugendlicher habe er für Freunde Porträts gezeichnet - "das Bild eines Mitschülers kostete zehn, das eines Lehrers 20 Pfennig."

Die Halbe Bier habe damals übrigens 60 Pfennige gekostet, es war also eher ein halbwegs einträgliches Geschäft.

Stichwort Bier: Auf Empfehlung eines Berufsberaters habe er einst Braumeister gelernt, erzählt Hanitzsch. Gelandet sei er bei Paulaner - auch als Werbetexter und -zeichner.

Hanitzsch mit Ehefrau Mercedes und Überraschungsgast Michael Graeter (links).
Hanitzsch mit Ehefrau Mercedes und Überraschungsgast Michael Graeter (links). © Daniel von Loeper

In diesem Moment taucht Michael Graeter (81), unermüdlicher Klatschreporter und noch so eine immergrüne AZ-Legende, im Saal auf und erinnert daran, dass Hanitzsch damals, Anfang der Sechziger, den bis heute gängigen Brauerei-Slogan kreiert habe: "Gut, besser, Paulaner!"

Eigentlich, findet Graeter, sei dafür längst ein Honorar-Nachschlag an Hanitzsch fällig. Aber der winkt gelassen ab. Zum einen sei der Vorgang verjährt. Zum anderen freut er sich inzwischen über andere Honorare: Wenn er seiner Nachbarin freitags eine von ihm signierte AZ-Zeichnung vorbeibringe, "bekomme ich dafür oft ein Glas hausgemachte Marmelade". Unbezahlbar, oder?

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