Städtischer Haushalt: Die fetten Jahre sind vorbei
Posteingang, Steuerbescheid bearbeiten, Postausgang: Dieter Reiter hat als einfacher Sachbearbeiter in der Kämmerei angefangen. Später war er Vize-Kämmerer. Wer so sozialisiert ist, wirft nicht mit Geld um sich. Wer diese Biografie in der städtischen Finanzverwaltung hat, weiß, dass auch wieder schlechtere Zeiten kommen können.
So ist es durchaus glaubwürdig, wenn der OB jetzt seine Stadt-Minister enger an die Kette nimmt, zur sparsamen Planung zwingen will. Daran, dass das gelingt, wird er sich messen lassen müssen. Denn die Rekord-Gewerbesteuereinnahmen sind fragil.
Der OB steht im Wort
Der extreme Zuzug, der hohe Sanierungsbedarf bei städtischen Gebäuden, sind es nicht. Die Ausgaben werden hoch bleiben – auch, wenn die Einnahmen einbrechen. Der Stadtrat wirkte darauf 2016 noch nicht vorbereitet. Er gab weiterhin sorglos Geld aus. Dabei hatte sich die Koalition eigentlich auferlegt, alles müsse auf den Prüfstand. Aufsehenserregende Einspar-Projekte folgten keine.
Ob sich das ändert? Der OB steht jetzt im Wort, dass gespart wird. Und muss es durchhalten – auch wenn es oft ungemütlich werden könnte.
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