Stadtwerke: Erdgas-Autos fahren jetzt noch sauberer
Der Bioanteil beträgt nun 50 Prozent – der Stadtwerke-Chef stellt neuen Hersteller vor
MÜNCHEN Die Umwelt schonen und dabei auch noch Kosten sparen: Das funktioniert laut Stadtwerke-Chef Kurt Mühlhäuser für Autofahrer zurzeit am einfachsten per Erdgasantrieb. Mühlhäusers frohe Botschaft vom Freitag dazu: Dank einer neuen Kooperation der Stadtwerke mit dem Hersteller Verbio beträgt der Biogasanteil am Treibstoff Erdgas seit Oktober stolze 50 Prozent. „Damit verbessern wir die schon jetzt sehr gute CO-2-Bilanz von Erdgasfahrzeugen noch weiter“, betonte Mühlhäuser.
Laut den Stadtwerken liegt der Schadstoffausstoß von Erdgas-Autos bis zu 95 Prozent unter dem, was Benzin- oder Dieselfahrzeuge in die Luft blasen. Und erst neulich rechnete das „CAR-Institut“ der Uni Duisburg-Essen vor: Bei einem Auto, das sieben Liter Benzin auf 100 Kilometern verbraucht, lassen sich durch den Wechsel zu Erdgas 24 Prozent CO-2 einsparen. Je mehr dabei auf Biogas umgestellt wird, desto besser.
Zum Vergleich: Bisher lag der Biogasanteil bei fast allen Erdgastankstellen im Münchner Raum bei fünf Prozent, wie Stadtwerke-Sprecher Christian Miehling der AZ bestätigt. Nur an der Tankstelle am Flughafen lag der Biogasanteil bisher bei 20 Prozent. Ingesamt gibt es in und um München neun Erdgastankstellen. Eine zehnte eröffnet im Dezember in Ottobrunn.
Die Umweltvorteile durch den nun höheren Biogasanteil seien beachtlich, betont Mühlhäuser. Er nennt das Angebot der in Serie produzierten Erdgasautos eine „greifbare Alternative“, die sich auch der Otto-Normalverbraucher leisten könne.
Über die Details des neuen Vertrags wollte sich der Stadtwerke-Chef nicht äußern. So viel aber ist bekannt: Die Firma Verbio hat ihren Sitz in Leipzig. Eingespeist wird das Biogas aus einer Anlage nahe der polnischen Grenze. Ein Kilogramm Erdgas kostet laut den Stadtwerken 1,026 Euro. Umgerechnet auf den Energiegehalt von Benzin entspricht das 68 Cent je Liter. A. Hund
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